Schlangenfrevel

Im letzten Jahr an Pfingsten gingen Thomas und Leon aus Lohfelden bei Kassel am Wanderweg spazieren. Dabei entdeckten sie auf der ersten Bank am Wanderweg eine recht große Schlange. Sie war mausetot und sah angekokelt aus.
Bei uns gibt es eigentlich in erster Linie Ringelnattern. Die beiden waren leider nicht in der Lage, die Schlange zu bestimmen. Ich will ihnen nicht unrecht tun, denn vielleicht war es auch gar nicht mehr zu erkennen.

Als vor einigen Jahren der Landschaftsplan der Gemeinde Stolpe aufgestellt wurde, waren die Biologen begeistert, dass sie ein paar Exemplare am Stolper See gesichtet hatten, denn der Bestand an Schlangen geht weiterhin zurück. Wir haben in Stolpe jedoch das große Glück, dass bei den Teichen der Firma re-natur es sowohl Frösche als auch Ringelnattern in Hülle und Fülle gibt, die als erwachsene Tiere in den Schilfgürtel und die Fechtwiesen am See abwandern.

Leider gibt es immer noch Menschen, die aus Unwissenheit und Angst Schlangen töten. Auch ich gehörte zu diesen Menschen, die eine wahre Schlangenphobie hatten. Vor 38 Jahren war ich es, die von ihrem Lebensgefährten verlangte, eine kleine, unschuldige Ringelnatter zu töten, die sich hinter dem Haus sonnte. Ich werde es mir nie verzeihen.

Zurück zum Wanderweg: Als ich die Schlange nach Pfingsten 2007 fotografieren wollte, war sie fort. Erst vor zwei Wochen zeigte mir ein Bekannter die tote Schlange im Baum. Jemand hatte sie mit einem Stock in den Baum geschleudert, wo sie bis heute hängt.

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