Gerhard Schlüter – Chronist der 20er und 30er Jahre

Adolf Schlüter mit Ehefrau Amanda und Gerhard
Adolf Schlüter mit Ehefrau Amanda und Gerhard

Gerhard Schlüter wurde am 12. Februar 1920 als ältester Sohn des Sattler- und Tapeziermeisters Adolf Schlüter und seiner Ehefrau Amanda geboren. Sein Geburtshaus war die Kate von Emma Mißfeldt, verw. Köhnke, heute Heiratsberg 2.

Schräg gegenüber wohnte sein Großvater, der Weber Claus Hinrich Schlüter, in einer Weberkate. Nachdem der Großvater einen Monat nach Gerhards Geburt starb, zogen die Eltern mit dem kleinen Sohn in die ehemalige Superficies-Kate am Heiratsberg. Hier wurde auch 1923 sein jüngerer Bruder Carl-Heinz geboren, der noch heute in Stolpe lebt.

1927 errichtete der Sattlermeister Adolf Schlüter ein neues Haus gegenüber dem Gasthof „Zum Pfeifenkopf“, direkt links neben der Kaisereiche und dem Gedenkstein von 1913, der heute am Feuerwehrgerätehaus steht. Hier wurden 1929 Bruder Martin, der 1932 nach schwerer Krankheit starb, und 1937 Schwester Karin als Nesthäkchen der Familie geboren.

Neubau von Sattler Schlüter
Neubau von Sattler Schlüter (Zeichnung Gerhard Schlüter)

Gerhard Schlüter besuchte die Stolper Volksschule bis zum Jahr 1935. Aufgrund seiner zeichnerischen Begabung wollte er Kunstmaler werden, aber der Vater sah diese Zunft als brotlos an, und so lernte auch Gerhard das Sattlerhandwerk. Doch 1940 wurde er als Soldat eingezogen. Erst im russischen Winter vor Leningrad, dann in Norwegen eingesetzt, kam er an die Westfont, wo er schwer verwundet wurde. 1946 kam er aus französischer Kriegsgefangenschaft nachhause. 1950 heiratete Gerhard in Stolpe die Cousine seiner späteren Schwägerin Gerda, Hella Giese.

1951 trat Gerhard seine Stelle als Berufsschullehrer in Kellinghusen an.

G. Schlüter als Berufsschullehrer
G. Schlüter als Berufsschullehrer

Hier ließ sich das Ehepaar Schlüter nieder und baute sich ein Eigenheim. Und hier wurden auch die Söhne Manfred und Eckhard geboren,

Nach Stolpe zog es die Familie immer wieder zu Besuchen, vor allem, um bei den Eltern Adolf und Amanda vorbei zu schauen.

Seinen Geburtsort Stolpe hat Gerhard Schlüter niemals vergessen. Nach seiner Pensionierung fing er an, Geschichten zu schreiben. 2004 erschien in Zusammenarbeit mit Heinrich Kahl im Neumünsteraner Wachholtz – Verlag das Buch „Kinnertieden“ in plattdeutscher Sprache.

Kinnertieden Titel
Kinnertieden

In diesem Buch schreibt Gerhard Schlüter in 12 kleinen plattdeutschen Geschichten über seine Kindheit in Stolpe, liebenswert und mit viel Humor. Am 27.1.2007 verstirbt Gerhard Schlüter nach langer, schwerer Krankheit. Seinem jüngerem Bruder Carl-Heinz hinterlässt er die Geschichte seines Lebens, viele Zeichnungen und Bilder, sowie die mit großer Sorgfalt erstellte Ahnentafel der Familie Schlüter in Stolpe.

 

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