Besiedlung in der Mittleren Steinzeit

 

Querschneider
Querschneider

In der Mittleren Steinzeit (9000 – 4000 v. Chr.) gab es westlich der B 404 in der Nähe  von Nettelau eine Siedlung. Man fand eine Feuerstelle mit Holzkohle und Steinen im Randbereich.

Zu der Zeit siedelten in der Gegend Jäger und Fischer. Die Fischer waren schon leicht sesshaft, da sie an die Nähe der Seen und Flussläufe gebunden waren. In dieser Zeit trat ein neues Werkzeug auf: das Beil. Die Änderung erfolgte wegen des inzwischen wärmeren Klimas. In der Altsteinzeit vor über 12 000 Jahren gab es hier nur Tundra. Mit der Klimaerwärmung breitete sich der Wald aus. Um Bäume zu fällen, brauchte man dieses neue Werkzeug, z. B. auch um sich über Flüsse bewegen zu können.

Damals lebten nur ca. 20 bis 30 Menschen in einer Gruppe, Aus dieser Zeit findet man Querschneider und Pfeile. Ab 6300 – 2500 v. Chr. findet man in Schleswig-Holstein auch Beile.

Es wurden sehr viele Klingen aus Flint gefunden. Dabei gab es in der Mittleren Steinzeit eine Besonderheit in der Herstellung: der Flint wurde über einer Geweihsprosse mit einem Klopfstein bearbeitet, sodass ein typisches Längsmuster erzeugt wurde. In der Jungsteinzeit existierte diese Bearbeitungsmethode nicht mehr. Die Steinwerkzeuge wurden geschliffen.

Steinaxtfragment
Steinaxtfragment

In der Gegend muss lange Zeit ein Steinmetz gearbeitet haben, der viele lange Klingen produzierte. Das setzt voraus, dass es dort in der Nähe eine Lagerstätte von Flintknollen gab. Die Lagerstätte des Flints ist jedoch bisher unbekannt. Die Flintknollen müssen frisch aus dem Boden geborgen worden sein, denn, wenn Flint lange an der Luft liegt, wird er spröde.

Mit Birkenpech wurden die Steinwerkzeuge in Holz eingearbeitet, z.B. in lange Schäfte für Beile oder Lanzen.

In der Mittleren Steinzeit gab es noch keine Keramik.

 

In einer Feuerstelle wurde Keramik entdeckt. Sie wird der Trichterbecherkultur zugeordnet, die in der Jungsteinzeit, also später,  bestand. Das zeigt, dass der Talraum der Nettelau über viele Jahrtausende besiedelt war.

 

Dank an Lorenz Harten für den Vortrag am 12.9.2010 in der Kapelle zu Nettelsee und die telefonische Beratung.

 

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