Der Laden im Pfeifenkopf von Agnes Micheel

 

Hökerladen Pfeifenkopf
Hökerladen im Pfeifenkopf – Ernst Tengler, Anne, Aline und Oma Mieze

1927 erwarb der Gutsverwalter Adolf Micheel aus Neuwühren bei Raisdorf gemeinsam mit seiner Frau Agnes die Gaststätte „Zum Pfeifenkopf“.

Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1934 richtete Agnes Micheel in einem Raum auf der linken Seite des Hauses einen Gemischtwarenladen ein.

Hier gab es Lebensmittel, Tabakwaren, Spirituosen, Süßigkeiten und Dinge des täglichen Bedarfs wie Nähzeug und Gummiband.

Hier stand sie nun in ihrer dunklen Schürze und bediente die Kunden.

Agnes Micheel
Agnes Micheel in ihrem Wohnzimmer hinter dem Laden

Zucker und Mehl befanden sich in Schubladen und wurden jeweils abgewogen und in Tüten gefüllt. Der Zucker war damals braun und grob und nicht so weiß und fein wie heute. Essig lagerte in Fässern.

Auch Brot konnte man kaufen. Es stammte aus der Backstube von Bäcker Brauer bei der Schule.

Wenn man die Treppe hinaufging, stand dort ein Petroleumfass, aus dem man mit einer Handpumpe Petroleum in ein Behältnis einfüllen konnte. Das Petroleum brauchte man für die Lampen im Haus.

Der Gemischtwarenladen hatte ein großes Schaufenster.

Die Enkelin von Agnes Micheel, Anne-Margret Delfs, half ihrer Großmutter im Laden. Seitdem sie auf der Handelsschule war, dekorierte sie regelmäßig das Verkaufsfenster, um für eine bessere Werbung zu sorgen, denn in Stolpe gab es viele kleine Kaufläden.

Ihre Mutter, „Mieze“ genannt, kümmerte sich derweil um den Haushalt und den Garten.

So wurde der Pfeifenkopf mit Gaststätte und Kegelbahn von zwei tatkräftigen Frauen bewirtschaftet. Als die Kräfte von Agnes Micheel nachließen, verpachtete sie die Gaststätte.

Emma Speckin besaß das Grundstück an der Landstraße Depenau – Wankendorf rechts neben dem von Adolf Schlüter, heute Am Pfeifenkopf 2a.

Emma Speckin
Emma Speckin mit Nichte und deren Ehemann

An der Straße stand eine Anschlagtafel für Veranstaltungen.

Emma Speckin war lange Jahre Pächterin des Ladens von Agnes Micheel im Pfeifenkopf.

Später wechselten die Pächter häufig, bis Frau Renate Fischer 1963 den gesamten Komplex kaufte.

 

 

 

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