Abfallentsorgung früher und heute

Ehemalige Schietkuhle von Stolpe

In der Dorfstraße 64 war die ehemalige Stolper Schietkuhle. Hier brachten die Stolper in Eimern ihren Hausabfall hin. Es fiel früher nicht so viel Abfall an wie heute. Bio-Abfälle wurden stets für den eigenen Garten kompostiert. Lebensmittel waren in Papiertüten eingepackt, nicht in Plastik wie heute. Papier brauchte man zum Anheizen der Öfen – und auf dem stillen Örtchen. Nachdem die Schietkuhle in der südlichen Dorfstraße gefüllt war, wurde sie geschlossen und abgedeckt.

Herr Schönbucher baute darauf ein Behelfsheim. Die Steine für das Fundament bekam er von Fuhrunternehmer Adolf Tietgen, der auch die Steine aus den Lehmkuhlen der Ziegelei abtransportierte.

Schietkuhle am Stolper Moor

Nachdem die Schietkuhle in der südlichen Dorfstraße abgewickelt war, wurde eine neue hinter den Häusern des Moorredder, auf der Höhe der heutigen Autobahnauffahrt ausgehoben. Auch hierhin brachten die Stolper ihre Abfalleimer. Der Abfallberg wurde immer höher. Immer höher mussten die Menschen hinaufklettern, um ihren Abfall loszuwerden. Diese „neue“ Schietkuhle musste beim Bau der A 21 ab 1970 weichen.

Loch der Schietkuhle
Ausgebaggerte Schietkuhle am Moorredder

Ein Schwimmbagger spülte den verbleibenden flüssigen Rest der Schietkuhle auf die Tödtsche Koppel, die südlichste Wiese der Moorwiesen am Stolper See. Sie liegt heute leicht erhöht. Heute ist diese Vorgehensweise direkt am Stolper See aus Umweltschutzgründen nicht mehr vorstellbar .

Erweiterung der Schietkuhle
Schwimmbagger auf der Schietkuhle am Moorredder direkt neben dem Stolper See

Abfuhr des Abfalls durch Gemeinde

Nachdem die letzte Schietkuhle geschlossen wurde, wurde die Abfuhr des Mülls von der Gemeinde getragen. Durch Ausschreibung wurde eine Fachfirma dazu vertraglich verpflichtet. Es wurden Mülltonnen aus Metall in den Privathaushalten eingeführt, deren Inhalt nun in regelmäßigen Abständen einmal wöchentlich abgefahren wurde. Der Abfall wurde auf regulären Deponien abgelegt.

Zentrale Müllentsorgung durch den Kreis Plön

Am 1.1.1990 begann die Entsorgung der Mülltonnen durch die neu gegründete Abfallwirtschaft des Kreises Plön. In grauen Tonnen wurde der Restmüll, in braunen der Biomüll und in den grünen das Altpapier gesammelt.

Bis zum 31.5.2005 wurden die Abfälle des Kreises Plön in die kreiseigene Deponie in Rastorf gebracht. Diese wurde dann geschlossen und abgewickelt. Der Kreis Plön schloss nun bis heute einen Vertrag mit der Mechanisch-Biologischen Abfallverwertungsanlage (MBA) in Neumünster, wohin seitdem auch die Stolper Abfälle gebracht werden.

 

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