Der Kapp-Putsch in unserer Region

Anderthalb Jahre nach dem Kieler Matrosenaufstand, der in Deutschland die Revolution auslöste und mit zur Ausrufung der Weimarer Republik am 9. November 1918 führte, putschten am 13. März 1920 angeführt von General von Lüttwitz und Wolfgang Kapp rechte Freikorps und Einheiten der Reichswehr gegen die junge Republik. Die Regierung floh aus Berlin. Der sogenannte „Kapp-Putsch“ griff auch auf Schleswig-Holstein über. In Kiel bekannte sich der Befehlshaber der Marinestation Ostsee Konteradmiral Magnus von Levetzow zu den Putschisten, die Arbeiter antworteten mit einem Generalstreik – wie in ganz Deutschland. Es kam zu Schießereien, Vertreter der Arbeiter wurden verhaftet, die Lage spitzte sich zu. Die Straßenkämpfe in Kiel begannen erst nachdem die Putschisten in Berlin am 18. 3. 1920 schon aufgegeben hatten und dauerten noch bis zum 20. März. 68 Menschen starben dabei. (nach SHLEX/SHG)

Der kommunistische Gärtner Johannes Schlüter organisierte Arbeiter aus Stolpe und Wankendorf zu einem Sonderzug der Kleinbahn Kiel-Segeberg nach Bornhöved zum Depot. Sie wollten anschließend nach Kiel, um ihre Kollegen zu unterstützen. In Bornhöved  requirierten sie auch Gewehre, aber sie hatten kein Geld für deren Bezahlung. Also fuhren sie unverrichteter Dinge wieder nachhause. Ein Beispiel für die vielen unvorbereiteten Aktionen im Umfeld des Kapp-Putsches, der nach insgesamt 8 Tagen bereits Geschichte war. (nach Wankendorf im Wandel der Zeiten, Volker Griese)

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