Die Alte Schwentine – von der Quelle zur Mündung
Die Alte Schwentine entspringt in den Wiesen zu Füßen des Grimmelsberges und im Mühlenteich von Bornhöved.
Wenn man auf der Straße von Bornhöved nach Tarbek fährt (Abzweigung Ortsmitte), findet man auf der linken Seite, ca. 200 m nach dem Ortsausgang Bornhöved, ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Schwentinequelle“.
Hier erfährt man auf einer Infotafel, dass die Alte Schwentine aus dem Sventanafeld die eigentliche Schwentine ist und nur durch die Verwechslung des Kartographen Caspar Danckwerth im Jahr 1652 zum Nebenfluss der Bungsberg-Schwentine degradiert wurde.
Das Quellgebiet liegt in den dortigen Wiesen. Man kann auf der Weide eine eingezäunte Quellflur erkennen. Von hier aus fließt der kleine Bach in Richtung Westen. Kurz vor der Alten Plöner Chaussee nimmt die Alte Schwentine das Wasser der Großen Au auf. Direkt hinter der Chaussee verleibt sie sich den Quellbach aus dem Mühlenteich ein und fließt weiter zum Bornhöveder See.
Ein nur ca. 100 m langer Stichkanal verbindet den Bornhöveder See heute mit dem Schmalensee. Früher entwässerte der Bornhöveder See über den Fuhlen- und Schierensee. Den in Ost-West-Richtung verlaufenden Schmalensee durchfließt die Alte Schwentine, um am nördlichen Ufer wieder auszutreten. Auch hier nimmt sie den Weg eines künstlich angelegten Stichkanals, über den eine Brücke führt, die den Ruhwinkeler Ortsteil Vier mit Belau verbindet. Hier hat früher die slawische Belauburg gelegenen. Von Süden tritt die Alte Schwentine in den großen Belauer See ein.
Nachdem sie den Belauer See durchflossen hat, eilt sie weiter, vorbei an einem Campingplatz und dem Gasthof „Perdoeler Mühle“, um in einem verwunschenen Bruchwald bei Gut Perdoel vom Südosten in den Stolper See einzumünden.
Im Stolper See verleibt sie sich von Süden die Schierenseer Au ein, die aus dem Fuhlensee kommt, den Schierensee durchquert und hier auch die Hollenbek aufnimmt, die im Stolper Ortsteil Mißmaaßen entspringt.
Bei der Depenauer Mühle verlässt die Alte Schwentine, hier noch manchmal Kührener Au genannt, den Stolper See und fließt weiter gen Norden. Hinter der Depenauer Mühle fließt die Au unter hohen Buchen in einem Tunneltal weiter. Ausladende Äste und umgestürzte Bäume geben dem Eisvogel einen Ansitzplatz für seinen Sturz in die Fluten, wenn er einen Fisch erspäht hat. Neben den Fischen lebt hier auch der Amerikanische Flusskrebs, der den einheimischen Europäischen Flusskrebs verdrängt hat.
Am Nadelloch, hier quert die Straße zwischen Stolpe und Depenau die Alte Schwentine, wird sie zu einem Wiesenfluss, der vorbei an Pappeln und den Wiesen am Depenauer Hochmoor in einem großen Bogen dem Ortsteil Depenau zufließt.
Hinter Depenau wendet sich ihr Lauf wieder nach Norden, unter der Kührener Brücke hindurch, dem Postsee zu. Dabei durchfließt die Alte Schwentine inmitten von Kuhweiden die Postsee-Niederung, die seit ein paar Jahren mit Wanderwegen zugänglich gemacht wurde. Der Wanderweg von Postfeld endet an der Alten Schwentine. ein paar hundert Meter dahinter mündet die Alte Schwentine in den Postsee.
Kurz vor Preetz verlässt die Alte Schwentine wieder den Postsee und fließt, hier immer noch Mühlenau genannt, an der ehemaligen Mühle des Klosters Preetz vorbei und vereinigt sich im Harderpark mit der Bungsberg-Schwentine, die an der höchsten Erhebung Schleswig-Holsteins (168 m) entspringt und u.a. den Großen Plöner See durchläuft.
Als Schwentine mündet der kleine Fluss aus dem östlichen Hügelland in die Kieler Förde.