Frierender See
Sternenklar der Himmel über mir.
Es friert.
Schnee liegt auf der Liegewiese
am See.
Über mir
nachtdunkler Himmel am frühen Abend
im späten Januar.
Irgendwo das fahle Leuchten des Vollmonds,
versteckt hinter unsichtbaren Wolken.
Ich stehe da
und schaue
über den dunklen See.
Im Schein meiner Taschenlampe
leuchtet fahlweiß
der Samenstand des Schilfrohres
gegen den dunkelschwarzen Himmel.
Hinter dem Schilf
und mitten im Schilf
ertönt ein leises Knirschen,
ein Knacken,
wie von einem dahin huschenden Tier.
Der See friert.
Dünne Schollen reiben einander
am Ufer,
zerknacken laut,
wenn man sie betritt.
Gänse rufen in der Nähe,
nicht auszumachen ihr Aufenthalt.
Und wieder dieses knirschende Geräusch.
Es wird immer lauter,
das sich bildende Eis.
Es gibt keine Stille
am frierenden See.