Bau des Dorfgemeinschaftshauses
Nachdem am 20. September 1994 der Traditionsgasthof „Zum Pfeifenkopf“ durch Brandstiftung abgebrannt war, hatte die Gemeinde Stolpe keine Versammlungs- und Festräume mehr. Noch praktisch vor den rauchenden Trümmern sprach Bürgermeister Holger Bajorat, dass die Gemeinde Stolpe nun ein Dorfgemeinschaftshaus brauche, das die Funktion des Pfeifenkopfs ersetzen könne. Die größte Not wurde durch das Angebot der Firma re-natur gemildert, die der Gemeinde Stolpe anbot, übergangsweise den großen Schulungsraum im Dachgeschoss der Stolper Niederlassung am Pfeifenkopf 9 zu nutzen.
Noch 1994 wurde der Grundsatzbeschluss zum Bau des Dorfgemeinschaftshauses mit integriertem Kindergarten in den Räumen der Fa. re-natur gefasst. Gleichzeitig entschied man sich, einen Architektenwettbewerb durchzuführen. Jede Fraktion – CDU, WGS, SPD und Bündnis 90/Die Grünen – wählte eine/n Architekten/in, der oder die einen Entwurf vorbereitete. Am 5. Oktober 1995 entschied sich das Preisgericht für den Vorschlag des Plöner Architektenbüros Dienelt. Die umfangreichen Planungen dauerten bis ins Jahr 1997. Verzögerungen gab es vor allem wegen der Sorge in Wankendorf, der dortige Kindergarten könne ausbluten. Eine Sorge, die völlig unbegründet war.
Am 18. März 1997 wurde die Submission an die Kalübber Baufirma Witt vergeben.
Im Sommer 1997 wurde endlich die Grundplatte rechts neben dem Sportplatz gegossen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 8. September 1997. Bürgermeister Holger Bajorat versenkte vor den Augen des interessierten Publikums in dem vorbereiteten Hohlraum Münzen der DM-Zeit, ein Exemplar des Amtsblattes, der Wankendorfer Rundschau, sowie eine Ausfertigung der Baugenehmigung.
Zwei Monate später erfolgte schon am 7. November 1997 das Richtfest.
Am 8. Mai 1998 war es endlich soweit. Das Dorfgemeinschaftshaus mit angegliedertem Kindergarten konnte der Gemeinde Stolpe schlüsselfertig übergeben werden. Drei Jahre intensiven Planens und Entscheidens für die Gemeindevertretung waren vorüber.
Die Gemeinde Stolpe war nun Besitzer einer großzügigen und zweckmäßigen Immobilie, die neben einem variablen Veranstaltungstrakt mit moderner Küche einen Sporttrakt mit Duschen und Umkleideräumen besaß, der den Betrieb des schon vorhandenen Sportplatzes durch den TSV Wankendorf künftig beflügeln sollte. Die im Obergeschoss liegenden Räume waren für die freie Jugendarbeit vorgesehen. Ein Teil des Obergeschosses wurde als Galerie mit Aussicht auf den großen Veranstaltungsraum gestaltet. Der Kindergarten mit der Kapazität von einer Kindergartengruppe wurde im Hochparterre an der Nordwestecke, entsprechend der Hanglage des Geländes, mit einem großzügig gestalteten Außenbereich eingerichtet. Erste Leiterin des Kindergartens war Edith Lüthje.
Die Stolper Bevölkerung nahm das neue gemeindliche Schmuckstück im Rahmen des Gemeindefestes vom 5.-7. Juni 1998 de facto in seinen Besitz.