Die Tüdelband gastiert in Stolpe – 2020
Die meisten Gäste, die sich am Sonntag den 23. Februar 2020 um 18 Uhr im DGH Stolpe eingefunden hatten, konnten sich unter dem Logo „Die Tüdelband“ wenig vorstellen, aber in Stolpe ist man neugierig.
Matthias Stührwoldt, der Vorsitzende des Vereins STOLPEkulturell, kannte sie jedoch schon lange. Und so war es ihm gelungen, das Indipop-Duo bestehend aus Mire Buthmann (Gesang und Gitarre) und Malte Müller (Schlagzeug und Pedalorgel) auf seiner Tournee für Stolpe zu verpflichten.
Verschiedener kann ein Duo kaum sein: Der ruhige Malte mit dem „blonden Afro-Look“, O-Ton Matthias, am Schlagzeug, der alle Hände (und Füße) voll zu tun hatte, um den Sound der Lieder einzuspielen, und die quirlige Mire mit ihrer Gitarre, den plattdeutschen Liedern und der plattdeutschen Performance zwischen den Liedern.
Eine Zuschauerin sagte leise: „Die hat aber Temperament!“ Und damit traf sie den Nagel auf den Kopf. Auch die Gäste, die nicht in Norddeutschland geboren und damit des Plattdeutschen nicht so kundig waren, wurden von Mire in den Bann gezogen. Man merkte ihr die Freude an, die Freude am Gesang und an der Kommunikation mit dem Publikum. Und das reagierte auf den Spaß, der von ihr ausging. Mire stellte sich vor als Hamburger Deern, aber in Holstein geboren, wo es nur eine Dorfstraße, ein paar Häuser, Kühe und Schafe gibt. So wie bei uns, sagte sie. Und das Publikum nickte bedächtig und leise.
Es war ein wunderbarer Abend mit der Tüdelband, die sich ihren Namen von dem Hamburger Volkslied „An de Eck steiht’n Jung mit‘n Tüddelband“ entlehnt hat, das von den jüdischen Gebrüdern Wolf stammt. Einen der drei Brüder, James, haben die Nazis im KZ Theresienstadt umgebracht. Auch das muss in diesen Zeiten deutlich gesagt werden.
Danke, liebe Tüdelband, für den schönen Abend!