Die Ziegeleibesitzer-Familie Busse in Stolpe

Nach einem Bericht von Hans Friedrich Busse

Johannes (Hans) Busse 1945 (1896 – 1976)

Friedrich Wilhelm Busse war Hauptaktionär der Ziegelei Hammersbek bei Bremen. Nach dem Konkurs von Adolf Gerdes, dem früheren Besitzer aus Bornhöved, nahm Friedrich Wilhelm Busse mit der Landesbank Kontakt auf und kaufte die Stolper Ziegelei. Erst kurze Zeit später übergab er 1928 die Ziegelei seinem Sohn Johannes Busse.

Johannes (Hans) Busse wurde  am 11.12.1896 in Bremen – Farge – Rekum geboren. Mit seiner Frau Elisabeth hatte er zwei Kinder.

Sein Sohn Hans  Friedrich und Tochter Waltraut gingen in Kiel zur Schule.

Von 1943 – 45 waren beide Kinder in der Kinderlandverschickung (KLV) an der Ostsee in Grömitz, dann an der Nordsee in Wyk auf Föhr und später in Kellinghusen.

Familie Busse mit den Kindern Waltraut und Hans Friedrich (vorne rechts)

Von Grömitz aus konnte Hans Friedrich die amerikanischen und britischen Bomber sehen, die über Lübeck in Richtung Hamburg flogen, um Hamburg zu bombardieren. Es war eine schwere Zeit.

Hans Schwester wurde zur Kinderlandverschickung auch nach Österreich gesandt.

Ein Schulkamerad war Horst Grüneberg, der Sohn von Johannes Grüneberg, dem Besitzer des Kaufhauses neben der Meierei.

Die Ziegelei wurde nach ihrer Stilllegung 1940/41 in ein Kriegsmarinelager, und ab 1942/43 für ein Kriegsgefangenenlager vor allem für russische Kriegsgefangene zur Verfügung gestellt. Für die Verpflegung der Inhaftierten war der Verpächter zuständig. Allerdings heißt es im Brüsseler Büro über die Opfer des Krieges, dass die Gefangenen nicht misshandelt wurden.

Nach dem Krieg verpachtete Hans Busse die Ziegelei an die Wankendorfer Baugenossenschaft, die zwar keine Pacht zahlten, aber auf dem Ringofen eine künstliche Trocknung aufsetzten, die die Abwärme des Brennofens nutzte.

Danach ging die Familie  von Hans Friedrich Busse nach Griechenland und kehrte 1982 nach Stolpe zurück.

Waltraud Busse lebt heute bei Hamburg.

Johannes Busse verstarb im Jahr 1976, seine Ehefrau Elisabeth 1997.

Sie gehörten als Ziegeleibesitzer in Stolpe den „besseren“ Kreisen an.