12 Die Bachmuschel in der Alten Schwentine
Die kleine Flussmuschel oder Bachmuschel (Unio crassus) ist noch an einigen Stellen im Bachbett der Alten Schwentine zu finden.
Ihr Bestand ist stark gefährdet durch stete frühere Gewässerunterhaltung. In deren Zuge wurden die Bachbetten regelmäßig mit dem Bagger ausgeräumt. Dies soll der Durchgängigkeit der kleinen Flüsse dienen. Allerdings wurden dabei bestehende Muschelbänke der Bachmuschel mit ausgeräumt, die im Abraum nach Stunden ohne Wasserzufuhr verenden.
Im Bereich Kührener Brücke und an wenigen anderen, meist waldigen Stellen, befinden sich intakte, sich selbst reproduzierende Muschelbänke.
Auch unterhalb der Perdoeler Mühle gab es eine bemerkenswerte Muschel-Population. Da sich hier jedoch Faulschlamm in erheblichem Maße auf dem Bachboden abgesetzt hat, sind diese Muschelbänke abgestorben.
Es bedarf einer vorsichtigen ökologischen Restaurierung der Alten Schwentine. Oberflächlich muss dafür gesorgt werden, dass die Strömung das Bachbett von Faulschlamm säubert, also die kreuz und quer liegenden Baumstämme zur Seite geschafft werden, bzw. so liegen, dass sie durch Verengung eine Düsenwirkung erzielen. Ausgelöst allerdings wird der z.T. schlechte ökologische Zustand durch den stark eutrophierten (nährstoffreichen) Zustand des Gewässers und der von ihr durchflossenen Seen. Um den ökologischen Zustand der Seen der Bornhöveder Seenkette zu verbessern, böte sich ein Uferrandstreifenprogramm an.