Karl Hölken – Gast auf Zeit in Stolpe – 2024
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Karl Hölken wohnte jahrzehntelang in Wankendorf, bis er für sich beschloss, Haus und Garten an junge Leute zu verkaufen und in ein barrierefreies neues Wohnprojekt zu ziehen. Mit seinen 77 Jahren sicher eine gute Entscheidung – bloß, dass der Bauherr nicht hinterherkommt. Also landet Karl, wie wir ihn jetzt nennen möchten, in der Nachbargemeinde Stolpe, um in unserer modernen und geräumigen Ferienwohnung die Zeit abzuwettern.
Stolper wider Willen? – So könnte man wohl sagen, denn seit Jahrhunderten sind sich die Bewohner beider Dörfer nicht recht grün.
Doch nicht so Karl, denn ihm sind als langjährigem Schiedsmann der Region solcherlei Dinge nicht fremd. Also nimmt Karl die Gelegenheit beim Schopf und stürzt sich gelassen, aber voller Freude ins Stolper Dorfleben.
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Egal, welches Angebot – sei es das regelmäßige Boulespiel am Stolper See oder die Veranstaltungen von STOLPEkulturell, die Seniorenfahrt mit dem Bürgermeister nach Hamburg oder der Besuch des Seefests beim Angelverein Stolpe am Mühlenberg, beim DRK-Café im Dorfgemeinschaftshaus oder dem Markt Selbstgemacht am hiesigen Urzeithof…
Ja, und dann ist da noch das allmorgendliche Bad im Stolper See, gleich um die Ecke und in aller Frühe bei Sonnenaufgang. Und was sind da an Fotos entstanden! Poetische, auch mystische, auf jeden Fall ruhige und besinnliche Fotos, auf denen unser Zentralgestirn jeweils eine tragende Rolle spielt. Und natürlich dieser See, der sich mal ruhig oder auch mal wild zwischen den schilfbesetzten Ufern ausbreitet und hin- und herschwappt. In dem Fall verzichtet Karl, der hartgesottene Oberstabsbootsmann a.D. der Marine auf sein morgendliches Bad.
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Um sich dann aber, umso entschlossener, auf sein hellblaues E-Bike zu setzen, um täglich um die 60 km und mehr nach Bad Segeberg, Plön, Neumünster oder Preetz – und natürlich zurück – zu radeln, bei fast jedem Wetter, heiß oder kalt, windig oder Flaute, halb-nass oder trocken, um dann zufrieden nach Stolpe zurückzukehren.
„So, für heute ist Schluss.“, sagt Karl dann und „Schön war‘s.“, und verstaut sein Rad im geräumigen Flur.
Und wir sagen: „Danke Karl!“ Bis morgen!