5. Nützt ja nix – 2010
Matthias Stührwoldts neuestes Buch liegt nun vor. Sein Titel ist Programm. Nützt ja nix! Wie es kommt, so kommt’s. Es ist auch so…
Hier eine kleine Leseprobe aus einer seiner kleinen Geschichten:
Mein Helmut
Es war ein ganz normaler Tag. Ich war mit irgend einem Kleinkram auf dem Hof beschäftigt, irgend so etwas, das einem die Zeit raubt. Nachher ist der Tag um, und man hat nichts geschafft, obwohl man unablässig in Gange war.
Plötzlich hörte ich ein fremdes Treckergeräusch, das gleichzeitig seltsam vertraut klang. Es war nicht das hysterische Kreischen des Case IH, nicht das sonore Grummeln des Fendt Favorit 611 LSA, nicht das schwindsüchtige Schrammeln des Landini, Trotzdem kannte ich den Sound, der aus Richtung Autobahnbrücke langsam näher kommend an mein Ohr drang. Um die Ecke bog mein Vater. Er saß auf einem alten Fendt Farmer 106. Ohne Allrad. Ohne Kabine. Nur ein Original Peko-Verdeck.
Er hielt an. „Na, was fährst Du den da spazieren?“, fragte ich ihn. „Ich war bei Bauer Helmut.“, antwortete er. „Helmut hört auf mit Bauer spielen. Ich hab ihn mal besucht. Und dann stand da dieser Trecker und guckte mich mit so traurigen Augen an. Du weißt ja, wie weich mein Herz ist…“
„Nützt ja nix“ ist im Januar 2010 im ABL-Verlag erschienen.