Die Goldschalen von Depenau

Bericht des Schullehrers von 1835

Goldschalen von Depenau
Goldschalen von Depenau

Notizen über die Findung zweier goldener Gefäße und eines goldenen Arm-Ringes im Jahr 1835 im adligen Gute Depenau, Kirchspiel Bornhöved, Herzogtum Holstein

Hierbei ein Eindruck, die Goldsachen darstellend

Von der Depenauer Mühle bis zum Hofe Depenau, also von Süden nach Norden, zieht sich eine Reihe Wiesen von der Mühlenau durchschlängelt. Von diesen Wiesen geht eine Bucht weit nach Westen hin, die jetzt größtenteils zum Torfstechen genutzt wird und unter dem Namen des hohen Moores bekannt ist. Diese Niederung ist ringsum von Anhöhen umgeben, die am bedeutendsten an der südlichen Seite sind. Der Augenschein schon lehrt, dass das Ganze einst See war, und eine Sage bestätigt es.

Sie sagt, dass früher der Hof Depenau an der südlichen Seite der Wiesen gelegen habe, und dass die Erbauerin des jetzigen Hofes zu Wasser nach dem Bauplatz gefahren sei. –

Geht man an der östlichen Seite der Bucht bis beinahe zum südlichen Ende, so findet man den Platz, wo die goldenen Altertümer … gefunden worden sind. An einer sanft sich erhebenden Höhe (Bocksberg) nur wenige Fuß vom Rande der Niederung, lag ein großer Stein, den der Hufner Sieck, da er ihm beim Pflügen hinderlich war, so tief weg graben und versenken wollte, dass er mit dem Pfluge darüber weg kommen könne. Kaum war man bei dieser Eingrabung ein bis anderthalb Fuß tief eingedrungen, als der Knecht das eine Goldgefäß, worin der Ring lag, heraus warf. Er nahm sie auf, befreite sie von dem daran haftenden Lehm und sah das glänzende Gefäß. Nahe dabei lag das zweite Gefäß, beide dicht am Stein.

Der Stein selbst ist eine abgekürzte einseitige Pyramide, deren Basis nach oben gekehrt war. Gemessen ist der Stein nicht, doch mag die Länge und Breite der Grundfläche ungefähr 4 Fuß sein, so auch die Höhe. Von allen Seiten untersucht, wurden doch keine Figuren oder Runenschrift darauf gefunden. Auf der Oberfläche des Steins war früher Feuer gemacht gewesen, um den Stein zu sprengen, aber dennoch war die Oberfläche nicht so stark angegriffen, dass wenn Inschriften darauf gewesen, man sie ja hätte erkennen können. –

Der Stein lag jetzt einzeln, allein früher sind mehrere große Steine in einer und derselben Reihe vorhanden gewesen.

Der Boden des Platzes ist fester Lehm mit nur wenig Pflanzenerde bedeckt.

 

Wankendorf 1835                            xxxx               Schulleiter

 

Bemerkungen

Zu der beifolgenden Charte über die Feldmark im Gute Depenau, wo die vor erwähnten Goldsachen gefunden worden sind.

Anmerkung: 1 Fuß entspricht ca. 30 cm.

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