Turmhügelburg in Nettelau
In den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts fand Karl Wilhelm Struve durch Begleitung der örtlichen Landwirte beim Pflügen die Reste einer mittelalterlichen Turmhügelburg, auch Motte genannt.
Diese Motten wurden im 12. und 13. Jahrhundert von den holsteinischen Kolonisatoren im einst slawischen Siedlungsgebiet erbaut. Diese Turmhügelburgen dienten vor allem dem niederen Adel als Sitz. Sie wurden jedoch meist in den folgenden Jahrhunderten wieder aufgegeben. Da die Motten hierzulande vor allem in unmittelbarer Nähe von Gütern zu finden sind, kann man wohl davon ausgehen, dass sie deren Vorgängerbauten waren.
Der Turmhügel von Nettelau hatte eine Vor- und eine Kernburg. Hierfür wurde zuerst ein Hügel (Motte) aufgeschichtet, auf dem ein hölzerner Turm errichtet wurde. Da herum zog man einen Ringwall, sodass der Turm nur über eine Brücke zu erreichen war. Daneben befand sich häufig eine Vorburg, die die Wirtschaftshäuser der Burganlage beherbergte. Auch diese Vorburg war mit einem Ringwall und Palisaden gesichert. In der Kernburg lebte der Adelige selbst, in der Vorburg das Gesinde.
Im Laufe des Ausbaus der B 404 zur A 21 wurde im Jahr 2007 die Motte in Nettelau, die unweit der geplanten Ausbaustrecke liegt, vom Landesamt für Archäologie neu vermessen.
Heute ist der Hügel der Motte von einem kleinen Wäldchen bedeckt.