Gerhard Hammerschmidt (1914 – 1968)

Gerhard Hammerschmidt
Gerhard Hammerschmidt

 

Gerhard Hammerschmidt wurde am 3. September 1914 als drittes Kind seiner Eltern Dr. Wilhelm Hammerschmidt und Karoline, geb. Soennecken, in Düsseldorf geboren.

Während der Kriegsjahre 1914 bis 1918 weilte Karoline Hammerschmidt mit den drei Kindern Rudolf, Gerda und Gerhard oft über Wochen bei den Schwiegereltern in der Villa Hammerschmidt in Bonn. Großvater Rudolf wandelte mit seinen Enkeln durch den Garten und erklärte ihnen die Pflanzennamen. In dieser Zeit stand Wilhelm Hammerschmidt als Soldat auf dem Feld.

Gerda Hammerschmidt
Gerda Hammerschmidt

Die Familie Hammerschmidt wohnte damals in der Cecilienstraße 15 und 15a, ein vierstöckiges Doppelhaus aus der Jugendstilzeit. Dr. Wilhelm Hammerschmidt war seit 1913 Mitbesitzer der Bank B. Simons & Co.

Als Wilhelm Hammerschmidt 1924 plötzlich an einer Virusgrippe starb, war Gerhard gerade 10 Jahre alt. Ihre Mutter zog sich aus Trauer mit ihren inzwischen vier Kindern, 1920 war noch Dietrich geboren, auf das Gut Depenau zurück.

Hier wohnte sie mit den Kindern zunächst im Schloss, das mit Möbeln aus der Villa Hammerschmidt ausgestattet war. Später zog sie in das so genannte neue Herrenhaus an der Nordseite des Gutes. Da der älteste Bruder Rudolf kein Interesse an der Landwirtschaft zeigte, war schnell klar, dass Gerhard die Landwirtschaft auf dem Gut Depenau übernehmen würde.

Zur Schule ging er zuerst in die Kadettenanstalt Plön und machte später sein Abitur in Berlin.

Er studierte von 1934 bis 1936 Landwirtschaft in Halle. Dann ging er als Inspektor auf den 900 ha großen Familienbetrieb seiner Mutter und übernahm ihn im Jahr 1938.

G. Hammershmidt 1938
Gerhard Hammerschmidt 1938

Gerhard Hammerschmidt heiratete zu Kriegsbeginn Ruth von Klahr. Die Ehe wurde 1946 geschieden. Aus dieser Ehe ging 1941 der Sohn Dietrich hervor.

1947 ehelichte er Johanna Cornelia Ligtenberg, eine gebürtige Holländerin, die in den Kriegswirren im Warthegau gelandet war. Im Warthegau war Johanna Cornelia Ligtenberg  zunächst mit Arndt von Gersdorff verheiratet, der wenige Wochen nach der Hochzeit fiel.  Kurze Zeit später heiratete sie den dortigen Nachbarn Arved von Harpe, ebenfalls ein gebürtiger Baltendeutscher. Arved von Harpe hatte nach dem frühen Tod seiner Frau 3 Kinder zu versorgen. Auch ihn ereilte wenig später der Tod. Er hatte mit seiner 2. Ehefrau Johanna Cornelia, geb. Ligtenberg, die Abmachung getroffen, dass sie den jüngsten Sohn Thure von Harpe im Falle einer Flucht nach Westen mit auf den zu Treck nehmen sollte. Dieser Treck ließ nicht lange auf sich warten. Für Johanna Cornelia von Harpe und ihren Stiefsohn Thure endete der Treck 1945 in Bundhorst im Kreis Plön.

Die beiden älteren Kinder von Arved von Harpe gingen seinem Wunsche folgend mit einer Tante auf den Treck. Für sie endete die Flucht in Hamburg.

Als Gerhard Hammerschmidt und Johanna Cornelia von Harpe 1947 heirateten, brachte jeder von ihnen ein Kind mit in die Ehe: Aus der ersten Ehe von Gerhard stammte Dietrich, geb. 1941, und Johanna Cornelia brachte ihren Stiefsohn Thure von Harpe mit ein, der ebenfalls 1941 geboren war.

Johanna Cornelia Hammerschmidt
Johanna Cornelia Hammerschmidt

Nach dem 2. Weltkrieg war das Gut Depenau von der britischen Militärregierung besetzt.

1948 und 1949 wurden die gemeinsamen Söhne Jan-Wilhelm und Jürgen geboren.

Während der Korea-Krise wanderte Gerhard Hammerschmidt mit seiner Familie nach Südafrika aus, wo er in der Nähe von Johannisburg als Landwirt arbeitete. 1952 zog seine Frau Johanna nach Deutschland zurück, um die Tochter Yvonne Cornelia in Depenau zur Welt zu bringen.

1953 kehrte auch Gerhard Hammerschmidt nach Depenau zurück, um sich dort wieder der Landwirtschaft zu widmen.

Landarbeiter1961
Landarbeiter1961: v.l. Heinrich Tietgen, Heinrich Schröder, Max Bobzien, Heinz Krebs, Walter Göttling

Eva Spiegel berichtet: „Die Frauen aus Nettelau gingen auf das Gut Depenau als Erntehelfer. Gerhard Hammerschmidts Geburtstag war am 3. September. Das war die Zeit des Bohnenpflückens. Nachmittags, nach getaner Arbeit, war auf dem Hof des Gutes eine Kaffeetafel für die Erntehelfer aufgestellt. Es gab Kaffee und Kuchen von der Bäckerei Mohr in Nettelsee. Und das Wetter spielte immer mit.“

 

Beerdigung
Beerdigung von Gerhard Hammerschmidt

Gerhard Hammerschmidt verstarb am 30. November 1968.

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert