Ein mehr als unterhaltsamer Abend in Stolpe – 2016
Die Organisatoren im Dorfgemeinschaftshaus hatten schon vor Beginn der Veranstaltung alle Hände voll zu tun, alle Gäste unterzubringen. Hatte es doch schon am Vortag von Seiten Ralf Kellers vom Kellerkabarett geheißen: „Nichts geht mehr, alle 101 Plätze sind reserviert“. Umso erstaunter waren diejenigen Stolper, die wie gewohnt einfach so zum Dorfgemeinschaftshaus gekommen waren. Für sie hieß es erst einmal: Hoch zur Galerie, bitte! Irgendwie haben es alle doch geschafft, wenn auch auf den Stehrängen, den Auftritt von Matthias Stührwoldt & Kellerkabarett zu sehen.
Wie schrieb das Kellerkabarett auf Facebook?
„Aus Zusammenarbeit wird Freundschaft…
Wi rockt weller Stolpe!
Neue Geschichten, neue Lieder und die alten Kracher…“
Den Anfang machte Matthias Stührwoldt mit Auszügen aus seinem gerade erschienenen Buch „Melkbuern Geschichten“. Die erste Erzählung „Kaniken un Mehrschwien“ noch vorgelesen, wie er selbst feststellte, etwas aufgeregt, folgten die anderen frei vorgetragen wie gewohnt humorvoll und schlagfertig. Die Themen, quer Beet, so wie sie ihm halt beim Melken und Kühe reinbringen so einfallen. Ganz spontan. Matthias Frau Birte saß vorn neben der Bühne und amüsierte sich sichtlich. „Kattengeschenke“, alles miterlebt!
Hier auf der Bühne in Stolpe gedachte er auch seines im Frühjahr verstorbenen Bruders Udo, der nur 56 Jahre alt werden durfte. Und Matthias stand genau hier mit den Freunden auf der Bühne, die für Udo in den letzten Wochen seines Lebens noch ein Konzert in seinem Wohnzimmer gegeben, und die auch für ihn auf der Trauerfeier in Kiel gespielt hatten. Echte Freunde eben.
Dann rockte das Kellerkabarett seine fetzigen plattdeutschen Lieder, temperamentvoll vorgetragen von Ralf Keller und musikalisch exzellent begleitet von Achim Schnoor mit dem bemerkenswerten Anzug.
Und das Stolper Publikum rockte mit.
In der Pause gingen die beiden roten Hüte um, in die hoffentlich genug Gage hineingesteckt worden ist. Die Besucher konnten sich bei Heinz-Bruno Wunsch und seiner Frau Claudia mit Getränken erfrischen. Der Erlös dieser Bewirtung kommt dem Unterhalt des Dorfgemeinschaftshauses zugute.
Nach der Pause ging es weiter, wobei Matthias auch ältere Geschichten vortrug, wie „Intimrasur“, die der NDR in „Hör mal‘n beten to“ sehr zum Leidwesen seiner Mutter gesendet hatte. Matthias als Schleppanker in „Segel, Alder!“ zeichnet ihn doch als echtes holsteinisches Landkind aus.
Und auch das Kellerkabarett zog im zweiten Teil seine wohl bekannten Hits wie „Mais, Mais“ und „Loop mol över dat geharkte“, dies ein echter Hit auf youtube, aus dem Ärmel. Ralf Keller verzichtete diesmal auf seine berüchtigte Kettensägen-Einlage, aber nicht auf seinen Auftritt mit einem Badehandtuch nur spärlich bekleidet. Schließlich gehört ein bisschen „Sexappeal“ auch dazu.
Die zahlreichen Besucher erlebten bis 23 Uhr einen wunderbar unterhaltsamen Abend.
Dank dem Kellerkabarett und Matthias Stührwoldt!