Mißmaaßen

Von der Wankendorferstraße zweigt in Richtung Westen der Mißmaaßener Weg ab. An ihm liegen, wie an einer Schnur aufgereiht, acht Bauernstellen, die meist schon im 18. Jahrhundert entstanden, lange vor der Aufhebung der Leibeigenschaft.

Geht man zu Fuß die Straße entlang, erreicht man nach kurzer Zeit die Ausbaustelle „Hoheneiche“. Unter hohen Bäumen geschützt steht der alte Bauernhof, der in seiner heutigen Form 1897 errichtet wurde. Seit Generationen wurde er von der Familie Pries bewirtschaftet. Ihre Nachkommen bewohnen auch den heutigen Resthof.

Hof Hoheneiche
Hof Hoheneiche

Gleich gegenüber zweigt ein schmaler Fahrweg zum Hof „Missenkamp“ ab, dessen Name auf einen früheren moorigen Wald zurückgeht. Noch heute wird er in alter Tradition vom Jungbauern Ch. Haberland bewirtschaftet. Leider fiel 1979 das schöne alte Bauernhaus den Flammen zum Opfer.

Eingang zum Hof Missenkamp
Eingang zum Hof Missenkamp

Wieder auf dem Mißmaaßener Weg erreicht man links der Straße auf einem schmalen Fahrweg den nächsten Hof mit Namen „Brammerberg“. Sein Name beruht auf Ginster- und Brombeerbüschen. Der Hof wird seit 250 Jahren von der Familie Pries bewohnt und wurde bis 1990 bewirtschaftet. Jetzt ist er ein Resthof, liebevoll hergerichtet, sowohl im großen Bauernhaus als auch im Garten.

Hof Brammerberg
Hof Brammerberg (Foto aus Familienbesitz)

Geht man weiter in Richtung Westen der Straße entlang, sieht man zur rechten Seite den Hof „Ellerstrücken“. Der große Hof wird heute noch in dritter Generation von derselben Familie bewirtschaftet. Besonders auffällig ist das Säulenportal am Eingang zum Bauernhaus. Hier ließ der Schriftsteller Iven Kruse aus Ruhwinkel seine Erzählung „Adam und Eva“ spielen. Der Name „Ellerstrücken“ hat die Bedeutung Erlenbüsche.

Kurz vor dem Hof geht nach links der Grüne Weg ab, auf dem man die Allee nach Gut Löhndorf erreicht. Am Hof Ellerstrücken beginnt der Ortsteil Mißmaaßen.

Wir jedoch gehen auf dem Teersträßchen weiter an den Stallungen des Hofes „Ellerstrücken“ vorbei zum Hof „Broock“, einer ehemaligen Erbzinsstelle. „Broock“ bedeutet von einem Rinnsal durchflossene Niederung. Im Hof „Broock“ hat sich seit längerem ein Garten- und Landschaftsbaubetrieb niedergelassen.

Hof Brook - heute Landschaftsgärtnerei Ahrens
Hof Brook – heute Garten- und Landschaftsbaubetrieb Ahrens

Ein paar Schritte weiter liegt vor uns der Hof „Mißmaaßen“, der dem Ortsteil Stolpes seinen Namen gegeben hat. „Mißmaaßen“ bedeutet Moorwald. Auf dem Hofland bestand früher eine Ziegelei. Der Hof wurde bis 1969 bewirtschaftet. Heute wird er als Resthof mit Pferdehaltung betrieben. Auffällig ist das weiße, zweistöckige Altenteilerhaus gegenüber.

Die Teerstraße endet am Hof Hohenhanswisch. Er entstand aus einer Teilung des Hofes „Broock“. Hier befand sich eine Hökerei mit Schankbetrieb für die Gutsarbeiter von Löhndorf und die Bewohner des Ortsteils Mißmaaßen. Der Hof wurde bis 1984 als Nebenerwerb geführt. Fritz Keggenhof und sein Sohn Günter waren hauptberuflich Milchkontrolleure.

Hof Hohenhanswisch - heute Keggenhof
Hof Hohenhanswisch – früher Keggenhoff

Hinter dem Hof geht ein schmaler Fußweg entlang des Baches Hollenbek, der in den Wiesen des Broock entspringt, in Richtung Köllingbeck, dem letzten Ausbau auf Stolper Gebiet. Köllingbeck hat seinen Namen von einer Köhlerei, die an einem nicht schiffbaren Bach, der Hollenbek, liegt. Heute befindet sich hier der Betrieb eines Fuhrunternehmens für Viehtransporte.

Die Deputatenhäuser auf der anderen Seite der Allee wurden 1936/37 von Gut Löhndorf erbaut. Sie gehören bereits zu Wankendorf.

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