Übung der Freiwilligen Feuerwehr am Stolper See
Das war das Stichwort für interessierte Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden am letzten Samstagvormittag. Tatsächlich wird im Falle eines Badeunfalls an einem See oder anderen offenen Gewässern im Einsatzbereich der Feuerwehren im Amt Bokhorst-Wankendorf neben dem Rettungsdienst natürlich die Feuerwehr zum Einsatzort gesandt. Keine Feuerwehr bei uns im Amt hat jedoch Motorrettungsboote oder besondere Hilfsmittel für die Wasserrettung. Das macht die Feuerwehr jedoch nicht hilflos. Gemeinsam mit den Kräften aus Belau, Depenau, Ruhwinkel und Stolpe wurden Einsatztaktiken und Einsatzmittel für die verschiedenen Szenarien erarbeitet und erprobt an der Badestelle Stolpe, Seestraße.
Besondere Erfahrungen brachten die Belauer mit durch einen Sucheinsatz vor einigen Jahren. Damals „verschwand“ ein Mensch beim Schwimmen im Nebel, verlor die Orientierung und wurde gerettet. Im Fall der „Klassiker“, einem ertrinkenden Menschen, konnte vermittelt werden wie man zügig und vor allem für den Retter sicher vorgehen wird. Ertrinkende können in ihrer Todesangst ganz schön hart zufassen, auch wenn sie nur Kinder sind. Also ist es wichtig Auftriebshilfen wie einen Rettungsring mit zu nehmen, um selbst nicht gepackt zu werden und der Mensch besser kontrolliert an das rettende Ufer gebracht werden kann. Rettungsringe hängen übrigens an allen öffentlichen Badestellen im Amt und auch Steganlagen mit mehreren Bootsliegeplätzen müssen über zugängliche und funktionsfähige Rettungsmittel verfügen. Im Fall eines bereits vermissten Menschen, z.B. ein Kind im Trubel des Flachwasserbereiches, wurden Suchtechniken erläutert und geprobt.
Ganz wichtig ist für die Feuerwehr aber eine ganz andere Sache! Sie kommt bestimmt sehr schnell – wenn man sie lässt!
Obwohl so früh am Tag noch kein nennenswerter Badebetrieb war, hat ein Kleintransporter mit Anhänger die Zufahrt zur Badestelle stark eingeschränkt. Das Stolper Feuerwehrfahrzeug kam nur zur Badestelle, weil es als Unimog über eine große Bodenfreiheit und „Off-Road-Eigenschaften“ verfügt, der Notarzt hätte mit seinem Pkw-Format auch keine Probleme gehabt. Für den normalen Rettungswagen und alle anderen Feuerwehrfahrzeuge wäre die Einsatzfahrt bereits Höhe Heiratsberg / Schule beendet gewesen. Was das im Notfall an Zeitverzögerung bedeuten kann, wird bestimmt jeder erahnen können.
Unter dem Strich konnten alle Beteiligten an diesem Workshop einiges an wertvollen Tipps mitnehmen. Die Feuerwehren wünschen sich jedoch, dass die Badegäste heil und unversehrt dem Wassersport frönen.
Dazu der Tipp: Immer mal wieder die Baderegeln der DLRG in das Gedächtnis rufen!
Viel Spaß beim Wassersport!
– die Feuerwehr –