Eisangeln auf dem Stolper See – 2010
Es ist der 1. Februar 2010, und seit Wochen ist der Stolper See zugefroren.
Endlich ergibt sich für frostfeste Männer und Frauen die Gelegenheit zum Eisangeln. Man fühlt sich beim Zusehen irgendwie an Bilder vom Baikalsee im Winter erinnert.
In der Nähe der Badestelle hat sich ein Eisangler niedergelassen. Die Eisdecke beträgt dort 17 cm. Genug, um einen erwachsenen Menschen zu tragen. Der Blick ist einmalig. Dort, wo man sonst nur mit dem Boot hinkommt, kann man bis zum Südende des Sees blicken. Weiß in Weiß ist die Landschaft, nur begrenzt von graubraunen Baumreihen, an denen man das gegenseitige Ufer erkennen kann.
Der Eisangler, ein Mitglied des Angelvereins Stolpe e.V., kennt das Eisangeln aus seiner alten Heimat in Ostpreußen. Er hat zwei Löcher in das Eis geschlagen. Zwei Angeln liegen dort. Ihr Köder, ein Blinker mit Maden, hängt in 6 m Tiefe über dem Grund, wo sich jetzt die Fische in 4° C kaltem Wasser aufhalten.
Er wolle heute nur ausprobieren, ob es funktioniert, sagt der passionierte Angler. Er hofft auf einen Barsch, vielleicht sogar auf einen Friedfisch. Aber bisher hat noch kein träger Fisch Interesse an seinem Köder gezeigt.
Nein, sagt er, die Fische hielten sich nicht an einem Ort auf, sondern wären verteilt über den See.
Und so wünsche ich ihm viel Erfolg beim Eisangeln. Eigentlich hätte ich sagen müssen: Petri heil!