Die Familie Duggen auf Wittmaaßen
von Karsten Peter Marzian, Oldenburg i. Holstein
Urenkel von Johann Hinrich Duggen
Im Jahre 1870, den 18. August bin ich verheiratet mit Wiebke Catharina Hinrichs aus Hollingstedt in Dithmarschen.
Von Dir sind, Gott, der Ehe Freuden Du,
der Du Mann und Weib erschufst
und sie im Glücke wie im Leiden,
zu gleichen Pflichten Übung rufst!
Gib, dass sie Beide sich Dir weihn,
sich Deiner über alles freuen!
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Im Jahre 1871, den 23. November ist unsere Ehe durch eine kleine Tochter gesegnet, und hat das Kind bei der heiligen Taufe den Namen Anna Catharina Dorothea erhalten,
Die Gevatter sind gewesen:
Meine Mutter: Anna Duggen
meine Schwiegermutter Antje Hinrichs
meine Cousine: Catharina Schlüter
Herr!
Halt Du sie in Deiner Hut, und lass mich wohl bedenken,
was das sei für ein liebes Gut, das Du mir wolltest schenken;
Gib mir und ihnen Deinen Geist,
das ich sie wie Du willst und heißt,
in Deiner Furcht erziehn.
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Im Jahre 1873, dem 29. April ist unsere Ehe wiederum durch eine kleine Tochter gesegnet und hat das Kind bei der heiligen Taufe den Namen Elise Christine Agnethe erhalten.
Die Gevatter sind gewesen:
Meine Schwiegerin: Agnethe Hinrichs
meine Schwiegerin: Christina Claußen
meine: Schwester: Elise Duggen
Ich danke Dir von Herzensgrund,
Du Vater aller Seelen,
und singe mit erfreutem Mund,
will Deine Güt erzählen,
die ich empfangen hab von Dir,
da Du so liebe Kinder mir,
bescherst durch Deinen Segen.
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Im Jahre 1875, dem 11. März ist unsere Ehe durch einen kleinen Sohn gesegnet und hat das Kind bei der heiligen Taufe den Namen Peter Hinrich erhalten.
Die Gevatter sind gewesen:
Mein Schwiegervater: Peter Friedrich Hinrichs
mein Schwager: Claus Schnack
mein Schwager: Johann Klüver.
Du, mein Schöpfer und Erhalter,
bist von Kindheit auf mein Gott;
bist mein Gott auch einst im Alter;
sei auch meiner Kinder Gott!
Segne sie, behüte sie,
Deine Huld verlass sie nie!
Lass sie, Dir zum Wohlgefallen
frühe Deiner Wege wallen!
Die Kinder von Johann und Wiebke Duggen 1898 anlässlich des 50. Geburtstages ihrer Mutter. Von links: August Duggen (später in Lütjenburg), Elise Kühl geb. Duggen (später in Kiel), Peter Duggen (später in Kiel), Anna Köster geb. Duggen (später in Altona), Heinrich Duggen (später in Blumenau/Brasilien), Dora Koch geb. Duggen (später in Kiel) und Johannes Duggen (später in Neumünster – Tungendorf). Alle Kinder wurden zwischen 1871 und 1884 auf Wittmaaßen geboren
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Im Jahre 1876, dem 16. November ist unsere Ehe durch einen kleinen Sohn gesegnet und hat das Kind bei der heiligen Taufe den Namen Heinrich Sebrandt erhalten.
Die Gevatter sind gewesen:
Mein Schwager: Peter Sebrandt Hinrichs
meine Schwiegerin: Margarethe Hinrichs
mein Bruder: Heinrich Duggen.
Keins von meinen Kindern werde,
Elend durch des Lasters Bahn;
Keines den Freunden zur Beschwerde,
keines der Feinde Spott und Hohn;
Nützlich lasse der Welt sie sein,
lass sie keine Arbeit scheun,
sich des Mangels zu erwehren,
stets sich ihres Fleißes nähren!
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Im Jahre 1878, dem 15. Juli ist unsere Ehe durch eine kleine Tochter gesegnet und hat das Kind bei der heiligen Taufe den Namen Dora Wiebke Caroline erhalten.
Die Gevatter sind gewesen:
Meine Schwiegerin: Dorothea Hinrichs
Caroline Petersen
mein Bruder: August Duggen
Herr, nimm Du mein Seufzer an,
lass sie doch sein erhöret,
das auch durch meine Kinder
kann Dein Name sei geehret.
Und ich auch könne sagen dort:
Was Du mir gabst an meinem Ort,
hab ich, Herr, nicht verloren.
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Im Jahre 1880, den 27. Mai ist unsere Ehe durch eine kleine Tochter gesegnet und hat das Kind bei der heiligen Taufe den Namen Helene Maria erhalten.
Die Gevatter sind gewesen:
Maria Sieck zu Bocksberg
meine Schwiegerin: Anna Hinrichs
mein Schwager: Hans H. Hinrichs
Ach Gott! Segne meine Kinder,
nimm Dich treulich ihrer an,
tu an ihnen auch nicht minder,
als Du hast an mir getan;
segne ihren Schritt und Tritt,
teil den Segen ihnen mit,
lass es ihnen wohl ergehen
und in Deiner Gnade stehen.
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Im Jahre 1882, den 14. Februar ist unsere Ehe durch einen kleinen Sohn gesegnet und hat das Kind bei der heiligen Taufe den Namen Johannes Hinrich erhalten.
Die Gevatter sind gewesen:
Fritz Petersen
Jochim Sieck
Catharina Einfeldt.
Die Kinder, deren wir uns freun,
sind alle, Gott und Vater, Dein;
sind Deine beste Gab, o Herr!
Bewahre sie, Barmherziger!
Das wir in ihnen Christen sehn,
und Bürger einst, voll Must und Mut.
Zu tun, was edel ist und gut!
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Hat der Tod uns auch geschieden:
Unsere Liebe schied er nicht;
Ewig lebt des Herzens Pflicht,
teure Tochter, ruh in Frieden!
Unsere Liebe stirbt ja nicht!
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Die Gevatter sind gewesen:
Mein Schwager: Hinrich Claußen in Stelle
mein Schwager: Friedrich A. Hinrichs in Schalkholz
meine Schwiegerin: M. Duggen bei Großaspe
In frommer Unschuld ruht das Kind,
an seiner Mutter Brust.
Was Sünden und was Leiden sind,
ist ihm noch unbewusst.
Ach, dieser Unschuld Heiligtum,
bewahrt dem Kinde sie;
kein Glück, kein Gold, kein Erdenruhm,
beseligt so, wie die.
Ihr Schirm sei Du, Religion,
nur Du bewachst sie rein,
vor der Verführung, List und Hohn,
und vor der Reue Pein.
Du führst die Unschuld wundersam,
durch jegliches Geschick,
rein, wie von Gottes Hand sie kam,
zu ihrem Gott zurück.
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Der Herr hats gegeben,
der Herr hats genommen,
der Name des Herrn sei gelobet.
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Derselbe ist auf dem Standesamt den Namen Franz Hermann beigelegt worden.
Zeuch hin, mein Kind!
Gott selbst fordert Dich aus dieser argen Welt.
Ich leide zwar,
Dein Tod betrübt mich;
Doch weil es Gott gefällt,
so unterlass ich alle Klagen,
und will mit stillem Geiste sagen:
Zeuch hin mein Kind!
Im Jahre 1892, den 14. April mittags ½ 1 Uhr ist mein lieber Mann Johann Hinrich Duggen zur ewigen Ruhe eingegangen. Er starb an der Lungenschwindsucht, nachdem er ungefähr 12 Jahre an furchtbarem Asthma gelitten, bekam er am 6. April 1891 Blutspeien, und musste er auf ärztliche Verordnung sich ins Bett legen, und hat er dieses in diesem Jahre wenig verlassen können, bis er am 14. April still und gottergeben seinen Geist aushauchte.
Ach Gott, wie manches Herzeleid
Begegnet mir zu dieser Zeit;
Der schmale Weg ist trübsalvoll,
den ich zum Himmel wandeln soll.
Wie schwer doch lässt Fleisch und Blut
Sich zwingen zu dem ewigen Gott.
Wo soll ich mich denn wenden hin?
Zu Dir, Herr Jesu steht mein Sinn,
bei der mein Herz trägt Hilf und Rat
allzeit gewiss gefunden hat.
Denn keiner je verlassen ist,
der fest vertraut auf Jesum Christ.
Am 1. Dezember 1918 starb mein lieber jüngster Sohn August.
Er war Eisenbahnangestellter und ist zwischen die Puffer geraten und sofort tot gequetscht worden.
Die Blume, die am Morgen steht,
fällt vor der Abenddämmerung ab;
die Luft, die jetzt mich angeweht,
stürzt mich vielleicht ins nasse Grab;
der Jüngling, eh er sichs versieht,
stirbt, da er kaum erst aufgeblüht.
Johann Hinrich Duggen (1834 – 1892) war von 1870 bis 1892 Erbpächter auf dem Hof Wittmaaßen in Stolpe. Es ist der Hof, der heute von dem Bio-Landwirt und Schriftsteller Matthias Stührwoldt bewirtschaftet wird. Johann Hinrichs Witwe Wiebke führte den Hof von 1892 bis 1904 allein weiter. Durch einen Brand wurden die Hofgebäude vernichtet, doch ihr Schwiegersohn Fritz Köster baute den Hof wieder auf. Anschließend verkaufte Wiebke Duggen 1905 die Stelle Wittmaaßen an Johann Friedrich Speetzen und zog sich nach Kiel zurück, wo sie 1925 starb..