Crummendyke
Im Jahr 1856 schreiben die Geographen Johannes von Schröder und Hermann Biernatzki in ihrer Topographie der Herzogtümer Holstein und Lauenburg, Lübeck und Hamburg folgendes über die Wüstung Krummendiek:
„Auf der Stolper Feldmark lag ehemals ein Dorf Crummendyke (Krummendic), welches ebenfalls 1316 erwähnt wird und im Anfang des 15. Jahrhunderts noch vorhanden war. Es lag ohne Zweifel in der Gegend von Kielerkamp, welches an dem zum Hofe Löhndorf gehörigen Teiche Krummendiek liegt. Auf einer Koppel bei Kielerkamp findet man noch manche Fundament- und Ziegelsteine.“
Bei der erwähnten Nennung im 15. Jahrhundert handelt es sich um das Zehntregister des Lübecker Bischofs Johannes Schele von 1433. Der Lübecker Bischof erhielt den „Zehnten“, d.h.den zehnten Teil des Einkommens der ihm zehntpflichtigen Dörfer und führte darüber akribisch Buch. Dies ist der letzte bekannte schriftliche Nachweis des untergegangenen Dorfes Krummendiek.
Interessant dabei sind die unterschiedlichen Schreibweisen. In der Urkunde von 1316 heißt es „Crummendyke“, im Zehntregister „Krummedic“. Heute wird nur noch der Krummendiek, ein trocken gelegter Teich am Kielerkamp, derart benannt. Damals war der Krummendiek größer als heute. In seiner Mitte erhob sich als Insel das Wäldchen Schlatenhorst, das heute den Krumendiek nach Westen begrenzt.
Laut dem Sprachforscher Wolfgang Laur bedeutet der Name „Krummendiek“ krummer Teich, was auf seine gekrümmte Form hinweist.
Nach Ansicht von Uwe-Jens Brauer, dem Verfasser der Depenauer Hefte, ist das Dorf Krummendiek in den Höfen des Kielerkamp aufgegangen.