Singender See

See,

Dein Eispanzer,

er war mächtig, dieses Jahr.

Fest gekeilt

zwischen all Deinen Ufern,

liegt er auf Dir,

schwer und weiß.

Spät,

ganz spät im März,

stehe ich an Deinem Ufer.

Schsch! Leise!

Was höre ich?

Dein Singen dringt mir in das Ohr.

Wabernd,

von Nord nach Süd,

auch von Süd nach Nord,

hoch- und nieder schwingend.

Ein Ton, vieler Ton.

Schsch!

Die Sonne ist’s

nach einer kalten Nacht,

die Dir,

See,

dies Lied entlockt.

Als bläst Du über’n Flaschenhals.

Nur tiefer, weiter

erklingt Dein Lied.

Schsch!

Schwebt vor Augen

unsichtbar,

ein Ton,

geheimnisvoll und fremd,

über Dir, See,

Gefangener im Raum der Zeit.

Schsch …