17 Zwischen Stolper See und Postsee

Stichkanal zur Depenauer Mühle

In einem Stichkanal fließt hier die Alte Schwentine der Depenauer Mühle zu.

Die erste Mühle dürfte recht schnell nach der Gründung des Gutes Depenau 1551 erfolgt sein. 1747 wird ein Müller Thee erwähnt. Sie war eine Zwangsmühle für die Bewohner des Gutes, besaß Landwirtschaft, eine Brennerei und Brauerei mit Gaststätte und eine Weißbrotbäckerei. Die Depenauer Mühle wurde in dieser Form 1865 und 1875 durch den Erbpachtmüller Wilhelm Jürgen Christian Sebelin errichtet. Im Jahr 2009 wurde die Mühle vom Depenauer Gutsbesitzer Monforts von Hobe gekauft und restauriert – und somit vor dem Verfall gerettet.

Die Depenauer Mühle frisch restauriert

Die Seen der Bornhöveder Seenkette haben sich nach der Eiszeit aus riesigen Toteisblöcken entwickelt. Als das Eis zu tauen begann, bildete sich südlich des Hügels an der heutigen Depenauer Mühle ein riesiger See. Irgendwann durchbrachen die Wassermassen den Hügel und bildeten ein tiefes Tal.

Eiszeitliches Tal hinter der Mühle

Am Nadelloch unterquert die Alte Schwentine die Verbindungsstraße von Stolpe nach Depenau. Hier muss früher eine Furt gewesen sein. Dann fließt der kleine holsteinische Fluss am Depenauer Hochmoor entlang bis nach Depenau hinein. Hier steht ein Pumpwerk, das immer noch das Hochmoor, eigentlich ist es ein Zwischenmoor, in den Fluss entwässert.

Pumpenhaus zwischen Depenauer Hochmoor und der Alten Schwentine

Zwei Brücken überqueren im Gutsbereich Depenau die Alte Schwentine: Die Brücke über die Straße mit der Linden- und Kastanienallee und die alte Holzbrücke, die vom Gut zum Park und Herrenhaus führte.

Hat der Fluss das Gut hinter sich gelassen, wendet er sich endlich nach Norden, um unter der L 67 hindurchzufließen.  Hier bildet er die Grenze zwischen den Gütern Depenau und Bundhorst. Durch Wiesen und Wäldchen fließt die Alte Schwentine durch den Norden Stolpes, bis sie auf Kührener Gebiet zur Kührenerbrücke gelangt. Hier quert die Straße zwischen Nettelsee und Preetz. Und hier befindet sich auch die Jugendbildungsstätte Kührenerbrücke.

Etwas südlich davon hat früher der Kührener Müller einen Anschluss des Mühlenbaches zur Alten Schwentine gegraben, um seine Mühle besser betreiben zu können. Der Mühlbach entspringt nahe der Alten Schwentine in einem Wäldchen und fließt dem Lanker See zu. Er speist den Mühlenteich bei der idyllisch gelegenen Kührener Mühle, der einzigen Wassermühle der Region, die sich noch im ursprünglichen Zustand befindet.

Die Kührener Mühle vom Mühlenteich aus gesehen

Nördlich der Kührener Brücke gelangt man zur Postseeniederung, wo das Amt Preetz-Land den Alten Kirchenweg als schönen Spazierweg zwischen wilden Weiden wieder hergestellt hat. Man bewegt sich hier zwischen der Alten Schwentine (östlich) und der Nettelau (westlich), die beide in einem Abstand von nur wenigen hundert Metern in den Postsee fließen. Über die Nettelau führt von Postfeld kommend eine Brücke, während der Weg an der Alten Schwentine endet. Hier ist eine ideale Einsatzstelle für Kanus. Mangels einer Überquerungsmöglichkeit führt der Wanderweg weiter nach Fischkrog.

Wegende an der Alten Schwentine kurz vor der Einmündung in den Postsee