Wolf Friedrich und Gerda von Dürckheim-Montmartin (1928 – 1951)
Wolf Friedrich wird 1902 als ältester Sohn von Kuno Graf Dürckheim und seiner Frau Anna auf Schloss Hohenpriessnitz geboren.
1912 zieht er mit seinen Eltern und Geschwistern von Düsseldorf nach Gut Jassen in Hinterpommern. Dort werden die Kinder zuerst von Hauslehrern unterrichtet.
Im Alter von zehn Jahren rettet er das Leben seiner kleineren Schwester Kunhild, nachdem sie in den Abwasserbottich der gutseigenen Stärkefabrik gefallen ist. Er besucht ab 1914 die Ritterakademie in Brandenburg, danach in Stolp das Gymnasium, ab 1920 die Kolonialschule in Witzenhausen. Zuletzt studiert er Landwirtschaft in Halle.
In Argentinien versucht er dem verlorenen Vermögen seines Onkels Wolf von Dürckheim-Montmartin auf die Spur zu kommen.
1928 überschreibt sein Vater Kuno von Dürckheim-Montmartin das väterliche Erbgut Bundhorst in Holstein an seinen ältesten Sohn.
Wolf Friedrich heiratet 1933 auf dem Nachbargut Depenau Gerda Hammerschmidt, die Tochter des Gutsbesitzers Dr. Wilhelm Hammerschmidt. Auf Bundhorst werden die 5 Kinder geboren: Margot (* 1938), Kuno Friedrich (* 1940), Maximilian (*1942), Hartwig (*1943) und Neithard (*1947).
Nach dem Krieg sorgt sich Wolf Friedrich darum, dass man sein über 100 ha großes Gut enteignen könnte. So verkauft er den westlichen Teil des Gutes mit dem Hof an der Preetzer Straße an Herrn von Quast, der es nach kurzer Zeit an Freiherrn von Schröder verkauft und einen kleineren östlichen Teil an Offizier Borchert, der später an Bauer Koll verkauft.
1949 baut er wieder eine große Gärtnerei auf Bundhorst auf. Wie sein Vater beschäftigt er sich vor allem mit der Saatgutvermehrung.
1951 verkauft er das restliche Gut an den Tierzuchtdirektor Dr. Heinz-Erich Wandhoff. Mit seinen Kindern Margot, Kuno Friedrich, Maximilian, Hartwig, Neithard und Frau Gerda wandert er nach Südafrika aus. Zuerst bewirtschaftet er mit seiner Frau eine Farm. Dann arbeitet er bis zum Alter von 70 Jahren im Landwirtschaftsministerium der südafrikanischen Regierung.
Nach seiner Pensionierung entdeckt er die Holzarbeit, die seine „späte Liebe“ wird. Er baut Möbel auf „alt“ in seiner kleinen Manufaktur. Seine Kinder besitzen alle diese Erinnerungsstücke wie Tische, Lampen und Stühle.
Er stirbt am 25.12.1983 im Alter von 81 Jahren.
Gerda Gräfin von Dürckheim – Montmartin geb. Hammerschmidt überlebte ihren Ehemann Wolf Friedrich um 24 Jahre. Nach dem Tod ihres Mannes reiste sie viel, besuchte ihre Kinder in der ganzen Welt, und fand dann in der Fürsorge von älteren Menschen ihre wirkliche Berufung. In der evangelischen Gemeinde von Kroondal, 100 km westlich von Pretoria, besuchte sie bis wenige Monate vor ihrem Tod mehrmals in der Woche die älteren Menschen, um ihnen Trost und Zuversicht zu bringen. Dabei waren viele von ihnen 10 oder sogar 20 Jahre jünger als sie. Gerda Gräfin von Dürckheim – Montmartin starb am 8.5.2007 in Kroondal / Südafrika.