Gelungener Festakt zur 700Jahrfeier der Gemeinden Wankendorf und Stolpe

Nach langen Wochen der Vorbereitung war es endlich soweit: Am Samstag den 6. Februar 2016 startete der Festakt der beiden Nachbargemeinden, die in einer Urkunde der Schauenburger Grafen Gerhard III. (der Große) und Johann III. von Kiel mit selbigem Datum vor genau 700 Jahren erstmalig erwähnt wurden, zusammen mit Crummendyke (heute Kielerkamp) und Dhe Suwelshorst (heute Gut Horst), beides Ortsteile von Stolpe.

Anlass genug, eine gemeinsame Jubiläumsfeier auszurichten.

200 geladene Gäste hatten sich schon um 10.30 Uhr zu einem Empfang eingefunden, in dessen Verlauf Friederike Roßmann den Gästen den Weg zu ihren Tischen wies. Der Saal von Schlüters Gasthof war bis auf den letzten Platz besetzt, als Ministerpräsident Torsten Albig, vom Flughafen Fuhlsbüttel kommend, eintraf.

Zu Beginn marschierte das Blasorchester des TSV Wankendorf ein und unterhielt die Gäste mit einem Potpourri  lebhafter Musikstücke, die als Reminiszenz an den Ministerpräsidenten mit dem Marsch „Gruß an Kiel“ endeten.

Die Zuschauer
Die Zuschauer im Saal – vorn die Gemeindevertretung Stolpe

Gut gelaunt führten die beiden Bürgermeister/innen Silke Roßmann und Holger Bajorat durch das Programm. Silke Roßmann erinnerte an das historische Datum, an die lange gemeinsame Geschichte der beiden Dörfer. Holger Bajorat hatte sich den politischen Part ausgesucht, gab dem Ministerpräsidenten die Sorgen und Nöte, besonders der kleinen Landgemeinden mit auf den Weg. Torsten Albig parierte gut gelaunt und sprach von einer besonders innigen „Brieffreundschaft“, die sich mit dem Stolper Bürgermeister entwickelt habe. In seinem launigen Grußwort kam er zuletzt auch auf die neuen Herausforderungen zu sprechen, die dem Land und den Gemeinden durch den Zuzug der Flüchtlinge beschert werden, nicht ohne den historischen Vergleich zum Zuzug der Flüchtlinge im und nach dem 2. Weltkrieg zu ziehen.

Ihm folgten Kreispräsident Peter Sönnichsen und Amtsvorsteher Jörg Engelmann, deren freundliche Grußworte ebenfalls den historischen Anlass ehrten. Die Darbietungen der beiden Chöre aus Wankendorf, der Gesangsverein von 1911 und der 1998 gebildete AWO-Chor, schufen den musikalischen Rahmen für den folgenden Festvortrag.

Der Gesangsverein
Der Gesangsverein Wankendorf von 1911

Mit Prof. Dr. Ulrich Müller von der Christian-Albrechts-Universität trat der Festredner an, der wie kein anderer die Ur- und Frühgeschichte des Landes kennt. Seine Wissenschaftler hatten im Jahr 2008 die Burg im Stolper See vermessen und untersucht. Er spannte mit seinem bebilderten Vortrag den Bogen von der ersten Besiedlung durch Neandertaler bis zum Spätmittelalter.

So kommt Wissenschaft interessant und dynamisch daher.

Der AWO-Chor
Der AWO-Chor Wankendorf von 1998

Der zeitlichen Überziehung wegen, die die beiden Bürgermeister/innen angesammelt hatten, wurde der Beitrag der Kinder aus Stolpe vorgezogen. Sie hatten mit mustergültiger Geduld im Vorraum auf ihren Auftritt gewartet. Vor der Bühne aufgereiht, trugen sie das Gedicht „Die Burg im Stolper See“ vor, während der Beamer die Zeichnungen von Karin Date passend dazu auf die Leinwand warf. Danke hier an dieser Stelle an „unseren“ Techniker Marco Reese, der im Vorfeld dafür gesorgt hatte, dass die Bebilderung pannenfrei über die Bühne ging.

Die Kinder der GS Stolpe
Die Kinder aus der Grundschule in Stolpe

Ein Schmankerl war der vorletzte Programmpunkt: Matthias Stührwoldt, gebürtiger Stolper, verwickelte Silke Roßmann und Holger Bajorat in einen Dialog, der, wie gewohnt mit guter Laune und Hintersinn vorgetragen, die beiden Bürgermeister/innen leicht ins Schwitzen brachte, ging es doch hier im Besonderen um die Reibereien zwischen den beiden Nachbargemeinden.

Launiger Smalltalk
Launiger Smalltalk der Bürgermeister/innen mit Matthias Stührwoldt

Den Abschluss bildete wieder das TSV Blasorchester mit schwungvollen Melodien, deren letzte das Schleswig-Holstein-Lied war. Alle Anwesenden erhoben sich von den Plätzen und sangen mit. Ein würdevoller Abschluss dieses Festaktes!

Inzwischen hungrig geworden, plünderten die Gäste aus Politik, Brandschutz, dem Sport,  sowie den Vereinen und Verbänden das kalte und warme Büffet. Das Essen kam mächtig gut an. Herzlichen Dank an den Hausherrn Andreas Schlüter, der das äußerst reichhaltige Büffet vorbereitet hatte.

Den Knaller gab es zum Schluss: Zwei mit den 700Jahrmotiven verzierte Jubiläumstorten wurden hereingefahren. Die Wankendorfer Jubiläumstorte kreierte Bäckermeister Hubertus Bosmann, die Stolper Jubiläumstorte stammte von der Konditorei Elend in Bornhöved. Mit Kaffee und Kuchen als Dessert ging der kulinarische Teil des Festaktes gemütlich zu Ende.

Ein Dank geht noch: Frauke Ziehmer aus Stolpe fotografierte offiziell den Verlauf des Festakts, damit dieser für die kommenden 700 Jahre in Erinnerung bleiben möge.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert