Leia Sophia Wittfot auf Kurzbesuch in Stolpe
Als es bei mir zuhause am Donnerstag den 26. Oktober 2023 um 13 Uhr pünktlich klingelt, steht vor der Tür eine junge zierliche Frau: Leia Sophia Wittfot aus Stolpe. Wir sind zum Gespräch verabredet, der wilde Junghund Bragi ist sicher verwahrt.
Ich bin gespannt auf Leia, die schon einiges in ihrem jungen Leben auf die Beine gestellt hat. Und das hat alles mit Schreiben und künstlerischer Darstellung zu tun…
Zuerst frage ich Leia, die Jahrgang 2004 ist, was sie jetzt gerade tut. 2023 ist bei ihr das Jahr der großen Veränderungen: Im Sommer das Abitur am Gymnasium Schloss Plön, die Wahl des Studiengangs – Lehramt für Grundschule mit den Fächern Mathematik und Sachkunde, und damit auch der Studienort mit der Europa-Universität Flensburg.
Ihr Studium hat bereits am 1. September begonnen. Die Zeiten mit studentischem Dolce Vita sind längst vorüber. Schon jetzt ist klar, dass der erste Klausuren-Durchgang noch vor Weihnachten liegt! Dem Bologna-Prozess sei Dank…
Doch das schreckt Leia Sophia wenig. Schon am Gymnasium hat sie gelernt selbstmotiviert zu arbeiten. Und das mit Erfolg.
„Warum Grundschule?“, frage ich sie. Die Antwort ist dezidiert. Im Laufe der letzten Jahre habe sie bemerkt, dass es ihr viel Spaß mache, jüngeren Kindern etwas beizubringen, speziell z.B. beim Schüler Ruder- und Segelverein am Strandweg in Plön, nachdem man sie gefragt hatte, bei der Segelausbildung der jüngeren Schüler und Schülerinnen zu helfen.
Die Wahl des Studienfachs Mathematik macht eines deutlich: Wichtig ist für Leia Sophia die Trennung von Hobby und Beruf.
Und Leias Hobby ist das Schreiben. Schon früh verspürte sie den Wunsch sich auszudrücken, ihrer Phantasie Raum und Struktur zu verleihen. Endlich gab ihr der Leerlauf der CORONA-Pandemie die Muße, einen richtigen Roman anzugehen, einen Romantasy – Roman mit dem Titel „Rora Hunter – Die Prophezeiung der Morgenröte“. 375 Seiten hat der Band, der als erster einer Fortsetzungsreihe angelegt ist. Sie schreibt gerade am zweiten. Und parallel dazu einen Krimi…
Dabei erzählt Leia Sophia von der akribischen Arbeit beim Bücherschreiben, die Handlungsfäden nicht aus den Augen zu lassen und sie immer wieder zu verknüpfen, damit die Geschichte in sich schlüssig bleibt. Hilfe bekommt sie dabei von ihren eifrigen Probeleserinnen, die sich ihre Geschichten auch kritisch ansehen. Denn eines ist klar: als Autorin ist man oft so in der Geschichte verfangen, dass ein Blick von außen sehr hilfreich sein kann. Zudem tauscht sie sich in Foren mit anderen Autor*innen aus. „Das schwierigste“, sagt sie, „ist nicht das Schreiben.“ Es ist vielmehr der ganze Prozess zwischen Idee und Veröffentlichung, denn sie bringt ihre Bücher im Selbstverlag heraus. Finden kann man ihre Bücher ganz einfach u.a. über Amazon, das neuen Autoren eine Plattform für den Selbstverlag bietet.
Im Juli dieses Jahres veranstaltete sie unter dem Dach des Vereins „Stolpe kulturell“ einen Lese- und Mitmachnachmittag für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren im Dorfgemeinschaftshaus Stolpe. Leia Sophia erzählt im Rückblick, dass ihr der Nachmittag mit den Kindern viel Spaß bereitet habe. Vor allem die Aufträge an die Kinder bei der Nennung der Protagonisten der hübsch bebilderten Geschichte, jeweils zu rufen: „Hatschi“ beim Drachen Dracomo, „Ich bin so putzig“ bei der Prinzessin Putzi und „Ich bin der Held, der beste der Welt!“ beim mutigen Ritter Kühnhold. Das macht nicht nur den Kleinen Freude!
Im Jahr 2023 veranstaltete sie außerdem Lesungen im Schlossgarten Plön, beim Stadtbuchtfest Plön und auf dem 2. Dersauer Lesegarten für Kinder.
Auf eine meiner letzten Fragen antwortet sie „Stolpe ist wunderbar!“
Wenn das nicht ein wunderbarer Abschlusssatz ist!
Danke Leia Sophia Wittfot für Deine Zeit und für Dein Engagement. Alles Gute fürs Studium und fürs Schreiben.
Theresia Künstler