50 Jahre Kfz-Meisterbetrieb Möller – Eine Ära geht zu Ende




Hof Op de Wach

Gerd Möller, geboren am 21.7.1943 in Stolpe, wuchs mit seiner Mutter Käthe und seiner Schwester Edith in der Dorfstraße 36 auf. Als Junge spielte er viel und gern auf dem Böttiger-Hof. Nach der Volksschule in Stolpe lernte er das Kfz-Handwerk und sattelte später noch seinen Meister bei „Mercedes“ drauf.

1973, im Alter von 30 Jahren, kaufte er den Hof „Op de Wach“ von Willi Butenschön, dem so genannten „Erdbeerkönig“ von Stolpe.

Er baute die Hofstelle in ein Wohnhaus und 1976 die Tenne in eine Werkstatt um, die er mit direktem Zugang zur Kfz-Werkstatt ausstattete. Es war damals die einzige Kfz-Werkstatt in Stolpe. Er heiratete Annemarie, und 1977 erblickte ihre Tochter das Licht der Welt.

Kfz-Werkstatt Gerd Möller 2003

Besonders auffällig war der große befestigte Parkplatz vor der Werkstatt und dem Wohnhaus. Hier standen viele gebrauchte Kfz, die entweder zur Reparatur bereitstanden als auch als Gebrauchtwagen zum Verkauf.

Die Werkstatt war immer eine freie Werkstatt. Jedoch begleitete ihn sein Leben lang seine Liebe zum „Mercedes“. Viele Stolperinnen und Stolper gehörten zu Gerdi Möllers Kunden. Zudem war die Werkstatt Standort für Hauptuntersuchungen.

Ende der achtziger Jahre erweiterte Gerd Möller seine Werkstatt mit einem Vorbau-Anbau, der es ihm und seinem Team ermöglichte, größere Fahrzeuge, wie z. B. die LKWs der ortsansässigen Blumengroßhändler zu reparieren.

Ein weiteres Markenzeichen von Gerd Möller war seine bis ins Mark verwurzelte Fahrzeugleidenschaft. So umfasste seine private Fahrzeugsammlung einen Abschlepper, einen Unimog, verschiedene Oldtimer, Radlader, verschiedene PKWs sowie ein Motorrad.

Neben der Fahrzeugleidenschaft zeichnete er sich immer durch seine Hilfsbereitschaft aus. Das Gassigehen z.B. mit Werkstatthündin Susi war eine kurze Fahrt zum Moorredder; Tür auf und Susi lief dem Wagen voraus.

Gut vernetzt im Ort und im Amt entwickelte sich die Werkstatt auf bis zu vier Reparaturplätze. In den Neunzigern übernahm seine Tochter das Werkstattbüro, bevor es sie in die Ferne nach Niedersachsen  zog.

Da Gerd Möllers Krankheit schon vor 2010 auftrat, verpachteten er und seine Frau Annemie ab 2010 die Werkstatt an Kfz-Meister Thomas Kieckbusch, bis dieser Ende 2013 beschloss, seine Selbstständigkeit wieder aufzugeben.

Unter den wachsamen Augen von KFZ.Meister Thomas Kickbusch

In diese Zeit fiel Dr. Robert Habecks erster Besuch in Stolpe. Im Rahmen des Landtagswahlkampfs unternahm er in der Kfz-Werkstatt am 29.3.2012 von 14 bis 16 Uhr ein kurzes Praktikum „Robert Habeck auf Schicht“. Begleitet von einem ZDF-Team musste er unter  den wachsamen Augen von Thomas Kieckbusch Öl wechseln, dazu auch einen Reifen sowie eine Abgas-Untersuchung durchführen.  Besuch gab es zudem vom Stolper Bürgermeister Holger Bajorat.

Robert Habeck und Holger Bajorat

Zu Beginn des Jahres 2014 pachtete der junge Kfz-Meister Kim Ebsen den Möllerschen Betrieb.

Kfz-Meister Kim Ebsen vor der Werkstatt

Nach langer schwerer Krankheit verstarb Gerd (Gerdi) Möller am 17. Oktober 2016 im Alter von 73 Jahren. 2021 folgte ihm seine Witwe Annemie, die bis dahin im Wohnhaus Dorfstraße 52 gelebt hatte.

Dann, Ende 2022, beschloss auch Kim Ebsen die Selbstständigkeit aufzugeben

Das Anwesen, das Grundstück, die Werkstatt und das Wohnhaus, wurde im Jahr 2023 verkauft, u.z. an die Firma CordesHaus Bauunternehmen GmbH aus Preetz

Beginnender Abriss der Werkstatt

Im Juni 2024 nun wurden die Werkstatt und das Wohnhaus abgerissen. An dieser Stelle soll das neue Verwaltungsgebäude der Baufirma Cordes entstehen.

Eine Ära ist zu Ende

50 Jahre Kfz-Werkstatt Möller sind nun zu Ende gegangen.

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