Beruhigter See
Gestern Abend
noch
trieb der Wind
vom Osten
die Wellenkämme
vor sich her,
platsch,
platsch,
ins Gesicht des Schwimmenden,
unfähig dieser,
sich zu erwehren
der Wassergüsse
des aufgewühlten Sees.
Heute Morgen
in der Früh’,
keine Spur mehr
von der entfesselten Gewalt.
Losgerissen nur
die Nichtschwimmergrenze,
schräg treibend,
rot und weiß,
in der Badebucht.
Still
liegt er nun da,
der See,
auf den Wellenkämmen
gleißende Lichtreflexe,
die das Auge des Schwimmenden
blenden,
hell wie der Blitz
der Kamera.
Blasen,
schmutzig trübe Blasen
gleiten über die Oberfläche
scheinbar dem Ufer zu.
Der Mann in der Wathose
grüßt,
hält eine Angel hinein
ins trübe Nass,
sein Fang,
ein Fläschchen voll mit Seewasser,
das er
fein säuberlich verschließt.
Ein Blässhuhnküken,
als einziges der Mutter verbleibend,
treibt,
wie eine Feder leicht,
obenauf,
während die Mutter
mit lautem Platsch,
feine Wellenkreise hinterlassend,
hinabtaucht
zu den Pflanzen des Seegrundes,
um dann
hervorzuschnellen
wie ein U-Boot
aus tauchender Fahrt.
Wieder Lärm im Schilf,
verborgen zwar,
doch Zeugnis gebend vom Kampf
um Leben und Tod,
derer,
die dort
ihr verborgenes Dasein
fristen.