Suwelshorst

Luftaufnahme Gut Horst - farbig
Luftaufnahme Gut Horst 

Das Dorf Suwelshorst lag auf dem Terrain des heutigen Gutes Horst. „horst“ im Mittelniederdeutschen steht für Gestrüpp, Buschwerk, stehengebliebenes Unterhölz, unzugängliche Hecke. Der vorstehende Name „suwels“ geht auf den Personennamen Sigwald (Sieg – Herrscher) zurück.

In der Teilungsurkunde der Schauenburger Grafen Johann II. und Gerhard III. wird Suwelshorst 1316 als „dhe suwelshorsth“ in einem Zug mit Stolpe und Crummendyke erwähnt. Zusammen mit den anderen Dörfern des Kirchspiels Bornhöved fallen sie der Kieler Linie von Johann II. zu.

1433 wird Suwelshorst im Zehntbuch des Lübecker Bischofs Johannes Schele aufgeführt. Doch schon 1460 heißt es in einer Urkunde „tor Horst“. Der personenbezogene Name „suwels“ hat keine Bedeutung mehr.

Das Dorf wurde im Zuge der Entwicklung der Leibeigenschaft „gelegt“, d.h. das Dorf wurde aufgehoben, die Bauern mussten sich als Leibeigene beim Gutsherrn verdingen. Die Niederlegung des Dorfes Horst erfolgte unter der Gutsherrschaft von Joachim von Brockdorff auf Depenau. Die Ländereien des Dorfes verleibte er seinen eigenen Ländereien ein.
Das Dorf Horst wurde in 2 Etappen „niedergelegt“. 1688 waren es zwei Hufen, 1707 drei Hufen.
Nach der Niederlegung wurde 1713 auf dem Horster Felde der Meierhof Horst errichtet, der zum Gut Depenau gehörte. Neben dem Meierhof wurden noch eine oder zwei Häuserstellen belassen bzw. geschaffen.

Im Jahre 1734 erzählte der Weber Claus Sieck, damals 55 Jahre alt, dass er in dem niedergelegten Dorf Horst selbst geboren sei. Das Dorf lag auf dem Horster Felde, nordöstlich des Stolper Sees. Bei der Niederlegung des Dorfes sei er 8 Jahre alt gewesen. Ein weiterer Zeuge sagte damals aus, dass am Ort des damaligen Dorfes Horst um 1730 noch Obstbäume standen.

Wo das Dorf Horst genau lag, ist heute nicht mehr bekannt.

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