Gut Horst – ein Spaziergang
Am besten, man nähert sich Gut Horst von der L 67 über die lange Allee, die direkt auf das Herrenhaus von Gut Horst zuläuft.
Auf der östlichen Seite des Herrenhauses von ca. 1860 findet man noch die Reste eines alten Parks, der um 1820 angelegt wurde. An Stelle der heutigen runden Rasenfläche vor dem Herrenhaus befand sich im letzten Jahrhundert ein großer Teich. Ein Relikt des alten Parks ist heute noch der „Fünf Brüder Baum“, eine Kastanie, die aus mehreren Stämmen besteht, und die fünf Brüder gerade noch oder nicht mehr umfassen konnten. Ebenso findet man noch eine kanadische Buche, deren Äste auf faszinierende Weise ineinander gewachsen sind. Am bekanntesten jedoch ist der Kugelbaum, der an der heutigen Allee auf dem Feld steht.
Das Herrenhaus mit seiner gegliederten Bauweise macht einen leichten, beschwingten Eindruck. Besonders auffällig ist das umlaufende dunkle Muster im hellen Backstein. Es wird „Laufender Hund“ genannt und steht unter Denkmalschutz.
Ursprünglich war das Dach mit Schiefer gedeckt. Die ehemals filigranen Fenster wurden in den 70er Jahren durch moderne, zugdichte ersetzt. Vor dem Hauseingang befand sich ursprünglich ein Balkon, der auf gusseisernen, zierlichen Säulen ruhte. Diese wurden wegen drohender Einsturzgefahr durch Beton ersetzt. Ursprünglich lag der Eingang des Herrenhauses auf der gegenüber liegenden Seite. Die zwei hohen Eichen sind die Reste einer Allee, die über das Feld aus Richtung des Stolper Sees auf das Gutsgebäude zulief.
Auf der nördlichen Seite befinden sich die ehemaligen Gutsarbeiterhäuser, die heute vermietet sind. Diese einstöckigen, lang gestreckten Häuser liegen versteckt zwischen hohen Bäumen und geben ein idyllisches Bild ab. Leider sind etliche Gebäude abgerissen oder verfallen, darunter ein wohnlicher Teepavillon, große Stallungen, sowie zwei mit Reet gedeckte Scheunen, zwischen denen man hindurch über Kopfsteinpflaster das Gutshaus erreichte. Das heutige Wohnhaus Gut Horst 1 war früher Hengststation und zugleich Kneipe des Gutes. Früher fanden hier häufig Prügeleien statt.
Dass auf dem Hof Landwirtschaft betrieben wird, wird deutlich an den neuen, hohen Metallsilos und den erhalten gebliebenen Scheunen.
Hinter dem Herrenhaus kann man noch die Gewächshäuser erkennen, in denen früher das Erdbeercafé angesiedelt war.
An der nördlichen Seite des Gutes führt ein Fahrweg zu zwei weiteren Gutsarbeiterhäusern, die an der Einmündung des wassergebundenen Weges zwischen Gut Bundhorst und Gut Perdoel liegen. Von hier aus führt ein Spaziergang zum Waldsee Drömling, der verwunschen in einem lichten Buchenwald liegt. Der Drömling gehört wiederum zum Gutsbereich Depenau.