Der VIVO-Laden Hesse
Im Jahr 1950 kauften Elli und Emil Hesse das Kaufhaus Grüneberg von Hans Grüneberg. Elli Hesse geb. Heick hatte vorher mit ihrem Mann Emil auf dem Hof der Eltern in Sieversdorf bei Preetz gelebt. Dieser Hof wurde später als „Kirschen Kowalewski“ bekannt.
Vom Verkauf 1950 an wohnte die Witwe Minna Grüneberg bis 1972 weiter in ihrer Altenteilwohnung über dem Laden.
Der Laden wurde zu einem VIVO – Laden. VIVO bedeutete, dass die Firma VIVO die Lieferung der Waren übernahm. Der Laden selbst war im Eigentum des Ehepaares Hesse.
Im VIVO – Laden konnte man vor allem Lebensmittel kaufen.
Nachdem die Lieferung der Milch aus der Wankendorfer Meierei eingestellt worden war, installierte Elli Hesse eine Milchtheke aus Edelstahl. Ein Automat kühlte die Milch. Die Kunden kamen mit ihrer 1 l – Milchkanne und zapften sich die gewünschte Menge ab.
Ebenfalls gab es selbst hergestelltes Softeis. Ein Schild vor dem Laden warb für das Eis.
Hinter dem Holztresen gab es losen Zucker und Mehl, die in Tüten abgefüllt und gewogen wurden. Lose Gurken wurden aus einem Gurkenfass verkauft. Sauerkraut konnte man einer Stahltonne mit Deckel entnehmen.
Das Warenlager von Johannes Grüneberg hinter dem Laden wurde zur Wohnung für Emil und Elli Hesse umgebaut.
Zu Beginn waren im Anbau links vorn der Herrenfriseur Werner Kohlmorgen und rechts der Laden untergebracht.
Dahinter wohnte die Flüchtlingsfamilie Bokorski. Herr Bokorski war Landarbeiter bei Peter Holm. In den Jahren 1952 – 54 holte er seine Frau und die Tochter nach. Diese wohnte mit ihrer Oma im Hinterhaus, dort, wo früher die Schrotmühle von Herrn Kölper stand.
Elli und Emil Hesse übergaben den Laden 1971 an ihre Enkelin Lisa Barzel geb. Chojnacki. Sie ist die Schwester von Brunnen-Baumeister Uwe Chojnacki. Zu diesem Zeitpunkt zog Friseur Kohlmorgen um in die Dorfstraße 1, linker Eingang. Der Verkaufsraum wurde anschließend vergrößert.
1972 ging der VIVO – Laden in Konkurs. Uwe Chojnacki kaufte 1973 das Haus und baute es mit Wohnungen aus.