Gaststätte und Pension an der Depenauer Mühle
Die Depenauer Mühle war seit 1904 wieder im Besitz der Familie Hammerschmidt auf Gut Depenau.
Mühlenpächter zu der Zeit waren Heinrich Hennings und seine Ehefrau Frieda. Sie betrieben neben der Mühle eine Gastwirtschaft mit Saal und Pension. Auch eine kleine Landwirtschaft gab es nebenbei. Zum Gebäudekomplex gehörten damals noch eine Scheune an der Au und ein Stall, der dort stand, wo heute der Parkplatz liegt. Zum Betrieb gehörten Pferde, Kühe, Schweine und allerlei Kleinvieh. Auf der anderen Seite der Au, neben dem Maschinengebäude, stand früher ein Holzschuppen. Erst später baute Herr Hammerschmidt dort ein Wohnhaus.
Heinrich Hennings war von Beruf Müller. Er mahlte bis 1935 Getreide. Damals drehte sich noch das Mühlenrad, nicht vertikal sondern horizontal.
Gerhard Hansens Onkel Detlef Eggers, geboren auf Gut Depenau, war um 1920 Kutscher und Pferdeknecht auf der Depenauer Mühle. In dieser Zeit wurde in der Landwirtschaft noch eigenes Getreide angebaut, das in einem Dreschkasten gedroschen wurde.
Heinrich Hennings Nachfolger wurden sein Sohn Hans und dessen Ehefrau Alma geb. Johns.
Sie übernahmen die Gastwirtschaft mit Saal und führten die Pension mit Sommergästen weiter, die vor dem 2. Weltkrieg besonders florierte. Zur Gastwirtschaft gehörte im Sommer auch ein Biergarten an der Au. So war die Gastwirtschaft Hennings ein angesagtes Ausflugslokal der Region für Arm und Reich. Zudem besaßen sie derzeit ein Pferd, einige Kühe, Schweine, Schafe und Geflügel.
In der Alten Schwentine fing man Aale, die zu „Sauer Aal“ verarbeitet in der Gaststätte aufgetischt wurden.
Bis in die 70er Jahre gab es einen regen Paddlerverkehr auf der Alten Schwentine. Zu Pfingsten machten die Vereine Ausflüge. Die Boote wurden vor dem Mühlengebäude aus dem Wasser gezogen und um die Mühle herum getragen. Dort wurden sie wieder zu Wasser gelassen. Manche Paddler übernachteten auch in der Pension.
Nach dem Krieg führte Hans Hennings die Gastwirtschaft weiter, jedoch waren die Zeiten hart und der Betrieb wurde schließlich eingestellt.
Hans und Alma hatten zwei Söhne: Günther war Förster auf Gut Depenau bis in die 60iger Jahre. Hubert war daselbst Schmied. Hubert kam 1948 aus russischer Gefangenschaft zurück. Er heiratete die Tochter der ostpreußischen Flüchtlingsfamilie Pfeiffer, die 1951 auf dem Diekhof eingetroffen war. 1954 verließ das junge Ehepaar nach 2 ½ Jahren die Depenauer Mühle.