Kolonialwarenladen Endelmann

Familie Endelmann stammt aus Ostfriesland. Es waren Moorschiffer.

Heere und Elsa Endelmann
Heere und Tochter Elsa Endelmann

Heere Endelmann, der Großvater von Heero Endelmann, hatte Lehramt studiert, war als Lehrer über Ostfriesland und das Ruhrgebiet bis nach Flensburg gekommen. Zuletzt war er als Konrektor tätig.

In Katenstedt, Gemeinde Groß-Vollstedt bei Nortorf, kaufte er nach seiner Pensionierung schließlich Land, um Ziegen zu halten. Er gab sein Vorhaben dort auf und erwarb 1930 ein Haus in Stolpe, den linken Teil eines Doppelhauses, das Malermeister Adolf Busdorff 1916 erbaut hatte. Die rechte Hausseite wurde weiterhin von den unverheirateten Geschwistern Hermann und Dora Busdorff bewohnt.

Das Haus D 13-15
Das Doppelhaus heute Dorfstraße 13-15

Heere Endelmann, genannt Hermann, war mit Geske Heyengar, ebenfalls aus Ostfriesland und aus einer Moorschifferfamilie stammend, verheiratet. Auch in Stolpe gab es eine Ziege: für sie gab es eine Wiese am Haus und für das Heu eine im Stolper Moor. Der Torf für die Feuerung im Winter wurde mit einem Pferdefuhrwerk aus Katenstedt gebracht.

Die unverheiratete Tochter Elsa verblieb bei den Eltern in Stolpe.

Sie eröffnete während des 2. Weltkrieges im Nebeneingang des Hauses, heute Dorfstraße 13, einen Kolonialwarenladen. Die Nebeneingangstür betrat man zuerst über eine Zuwegung von der Dorfstraße, später vom Gärtnersteg aus.

Eingang zum Laden nach vorn
Eingang zum Laden von der Dorfstraße

Trat man durch die Tür, sah man auf den Tresen. Hinter dem Tresen befanden sich die Regale. In den Schubladen befand sich loses Mehl, Zucker usw., die mittels einer Waage abgewogen und dann in Papiertüten gefüllt wurden. Das Brot lieferte die Bäckerei Brauer. Ebenso konnte man Waschmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs kaufen.

Heero Endelmann erinnert sich noch wie heute an den Italiener, der täglich zusammen mit Frau Busse von der Ziegelei zum Einkaufen kam. Und jedes Mal überließ er dem kleinen Jungen die Pfennige, die er als Rückgeld zurückbekommen hätte. Ein wahrer Reichtum für so einen kleinen Kerl!

1950/51 wandelte sich der Kolonialwarenladen von Elsa Endelmann zu einem Zigarettenladen. Er wurde von Kurt Mickley und seinem Partner aus Wankendorf betrieben. Dieses Geschäft hielt jedoch nur für ca. 2 bis 3 Jahre, und so stand der Anbau ab 1954 ein paar Jahre leer. 1956 verstarb der Konrektor i.R. Heere Endelmann. Schließlich wurde der Laden zu einer kleinen Einliegerwohnung umgebaut.

Der Kolonialwarenladen von Elsa Endelmann war endgültig Geschichte.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert