Die Ringelnatter und der Schwan
Dies ist eine wahre Geschichte, die sich vor ein paar Jahren auf dem Stolper See zugetragen hat:
Es gibt ein großes Nest des Höckerschwanpärchens am See, das nur von der Wasserseite her sichtbar ist. Es liegt in einer Bucht am Westufer im Süden des Sees. Hier können die Höckerschwäne ohne Störungen durch den Menschen ihre Jungen aufziehen.
Eines Tages ruderte Dieter Dassow zu seinem Angelplatz im Süden des Sees. Er wurde stutzig, weil am Nest der Schwäne solch eine Aufregung herrschte. Erst als er genauer hinsah, bemerkte er den Grund des Aufruhrs.
Eine Ringelnatter hatte versucht, sich dem riesigen, in mehreren Generationen gebauten, Schwanennest zu nähern. Das sah der Schwanenvater aber gar nicht gern. Er schwamm flugs in Richtung Ringelnatter und begann, ihr mit dem Schnabel Hiebe auf den Kopf zu geben. Sofort nahm die Schlange Reißaus, aber sie hatte die Rechnung ohne den erbosten Schwan gemacht. Er blieb neben ihr und gab ihr einen Hieb nach dem anderen auf ihren Kopf, während er neben ihr herschwamm. Tack, tack, tack, den ganzen Weg. Die Ringelnatter wusste wohl nicht so Recht, wie ihr geschah. Der Schwan ließ erst von ihr ab, als sie das rettende Seerosenfeld weiter südlich erreicht hatte.
Diese Ringelnatter hat sich bestimmt nicht mehr dem verlockenden Schwanennest genähert!