Singschwäne auf dem Stolper See
Wer in der Nähe des Stolper Sees wohnt, hat in den letzten Wochen abends und in der Nacht die rauen, kehligen Rufe der Singschwäne auf dem See gehört. In meinen Ohren ist es einer der wunderbarsten Gesänge der Natur.
Des Nachts fliegen die Tiere zum Ruhen auf den Stolper See, denn hier sind sie geschützt vor Räubern wie z.B. dem Fuchs.
Tagsüber hört man zwar auch ihre Rufe, aber auf dem Wasser sind sie nicht zu sehen, denn sie fressen sich auf den Rapsfeldern von Gut Perdöl die Bäuche voll. Sie brauchen diese Energiereserve, denn bald werden sie aufbrechen zu ihrem langen Flug in die arktische Tundra.
Dort werden sie brüten und ihre Jungen im kurzen, aber intensiven arktischen Sommer aufziehen.
Im folgenden Winter fliegen die großen, weißen Vögel mit ihren Jungen wieder in die Norddeutsche Tiefebene und halten sich an unseren Seen auf. Dabei fressen sie aber nicht nur die Kulturpflanzen der Menschen, sondern halten sich überwiegend an Wasserpflanzen gütlich.
Die Singschwäne bilden dabei oft größere Gruppen auf den Gewässern, so waren auf dem Stolper See vor kurzem nachmittags ca. 100 Singschwäne zu beobachten.
Im Gegensatz zum Höckerschwan, der in Europa halbzahm oder halbwild vorkommt und hier auch überwintert, ist der Singschwan ein Wildtier. Erkennen kann man den Singschwan durch seinen geraden Hals (im Gegensatz zum Höckerschwan, der einen gebogenen Hals besitzt) und durch den gelben, recht spitz zulaufenden Schnabel (beim Höckerschwan orange-rot mit schwarzem Höcker).
Besonders schön hören sich fliegende Singschwäne an. Sie stoßen dabei ein sanftes „kü kü kü“ aus. Es ist immer wieder ein majestätischer Anblick, wenn diese großen Vögel scheinbar mühelos mit lang gestrecktem Hals über unsere Köpfe hinweg fliegen!