Gänsehaut-Feeling beim schwedisch-deutschen Liederabend – 2018

Der schwedisch-deutsche Liederabend mit Anjaerika Svensson und ihrem Partner Patrik Nordqvist, sowie dem deutsch-plattdeutschen Liedermacher-Duo Jan Graf und Christoph Scheffler brachte Besucher aus dem ganzen Kreis Plön und darüber hinaus nach Stolpe. Und der oft lange Weg hat sich gelohnt!

Vor dem Beginn um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus fuhr Matthias Stührwoldt mit der kleinen Familie Svensson/Nordqvist und Söhnchen Thyre erst einmal zum Döner-Essen. Es ist das Heimelige in Stolpe, das das schwedische Liedermacher-Paar aus Göteborg zum dritten Mal hierhergeführt hat. Zusammen mit Söhnchen Thyre waren die Beiden in der Woche nach Ostern auf Schleswig-Holstein-Tournee. Zu Beginn spielte der Lehrer Patrik Nordkvist seine selbst geschriebenen Lieder. Dann folgte Anjaerika, diesmal nicht barfuß, sondern in Turnschuhen.

 

Wieder sang sie das Lied von ihrer grünen Erbse, dem  kleinen Auto, das sie immer zu Astrid-Lindgrens Welt und zurückbrachte, bis der schwedische TÜV beide für immer schied. Mit dem Jämtland-Lied brachte sie ein Hoch auf ihre eigentliche Heimat, das Jämtland, aus, so wie überhaupt ihre Lieder einen starken biografischen Bezug hatten. Mit ihrer volltönenden warmen Stimme zog sie die Zuhörer von Beginn an in ihren Bann.

Dann der Kontrast: Jan Graf und Christoph Scheffler begleiteten ihre Volkslieder mit Akkordeon und Mandoline. Und wer geglaubt hätte, Volkslieder wären so etwas von gestern, wurde von diesem Duo eines Besseren belehrt. So mit dem jüngsten Volkslied von 1980, dem Wendland-Lied, das den Widerstand gegen das geplante Atomendlager begleitete. Der Refrain wurde begeistert mitgesungen!

Die kraftvolle, moderne Darbietung zog alle in ihren Bann. Einen der Höhepunkte bildete das mittelhochdeutsche Minnelied, das von Reinhard Spielvogel zusätzlich mit der Drehleier begleitet wurde.

Reinhard Spielvogel mit der Drehleier
Reinhard Spielvogel mit der Drehleier

Der kräftige Schlussapplaus sprach für sich. Das Publikum ließ die schwedisch-deutschen Akteure nicht ohne drei Zugaben von der Bühne: Das Lied des Knechts von Michel aus Lönneberga, wobei sie jahrelang die Mutter des Michel in Vimmerby gesungen hat. Und zum Schluss auf Matthias Bitte hin „Dat du min Leevsten büst“ – da war das Gänsehaut-Feeling perfekt.

Danke an Stolpe kulturell für diesen wunderbaren Abend!

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