Das Oberdorf – Stolpes wilder Westen

Im Zuge des Baus der Kleinbahn Kiel – Segeberg im Jahr 1911 entstand am Kleinbahnhof Stolpe die Bahnhofssiedlung.

Blick in die Bahnhofstraße mit dem Gleis der Kleinbahn Kiel-Segeberg

Die Gleise der Kleinbahn Kiel – Segeberg lagen auf der Fläche der heutigen Straße Ziegelweg. Dort stand auch das Bahnhofsgebäude, das nach Beendigung des Betriebs der Kleinbahn 1961 abgerissen wurde.

Blick in die Bahnhofstraße heute

In Verlängerung des Kielerkamper Weges entstand die Bahnhofstraße, auf deren östlicher Seite noch heute die damals errichteten Häuser, allesamt mit Villencharakter, stehen.

Haus in der Bahnhofstraße
Haus in der Bahnhofstraße

Die ehemalige Bahnhofswirtschaft, Bahnhofsstraße 1, beherbergt heute eine  Firma. Auch das Haus Nr. 3 ist auf alten Postkarten vom Kleinbahnhof Stolpe zu erkennen.

Dem Bahnhof gegenüber liegt das sog. Busse-Haus. Hier wohnte der letzte Ziegeleibesitzer Busse. Die alte Ziegelei in Stolpe besteht heute noch und befindet sich am Ende des Ziegelweges. Sie entstand 1910/11 und profitierte von der Kleinbahn. Waggons mit Ziegel- und Tonwaren wurden auf dem Ziegeleigelände beladen und an die Züge in Richtung Kiel angehängt.

Hinteransicht des alten Ziegeleigebäudes

Die Ziegelproduktion wurde schon vor dem Ende der Kleinbahn 1961 eingestellt. 1968 wurde der Schornstein, das damalige Wahrzeichen Stolpes, gesprengt. Heute sind im Ziegeleigebäude Wohnungen eingerichtet.

Gesprengter Schornstein
Gesprengter Schornstein

Im Schwarzen Weg fällt ein Gebäude mit Turm auf. Es ist die ehemalige Umspannstation der Schleswag, des früheren Stromlieferanten der Region. Am Schwarzen Weg entstand in den 90er Jahren ein kleines Neubaugebiet.

Früherer Umspannturm der Schleswag

Durch den Ausbau des Teilstücks der B 404 zwischen Stolpe und Bornhöved zur A 21 im Zuge der Olympischen Segelwettbewerbe 1972 wurde Stolpe de facto in zwei Teile gespalten.

Einweihung A 21
Einweihung A 21

Das letzte Kapitel der Bebauung Stolpes westlich der A 21 begann am Anfang des 3. Jahrtausends, als die Planung des Neubaugebietes „Im Grund“ Gestalt annahm. Die Neubausiedlung „Im Grund“ liegt westlich der Wankendorfer Straße und südlich des Ziegelweges, sozusagen unten im Grund. Im Augenblick befindet es sich in der dritten Ausbauphase. Dieser neue, kleine Ortsteil bietet ein interessantes, buntes Bild, da hier Einfamilienhäuser bei geringen Grundstückspreisen in ganz individueller Ausprägung entstehen.

Blick zum herbstlichen, noch nicht vollendeten Grund

 

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