Spaziergang über Wittmaaßen und Mühlenberg

Länge: 2 km

Dauer: 45 min

Zugegeben, für diesen Spaziergang brauchen Sie festes Schuhwerk, weil ein kleiner Teilabschnitt eventuell von landwirtschaftlichen Maschinen aufgefahren ist!

Wir beginnen den Spaziergang an der Grundschule in der Dorfstraße. Hier sind Parkplätze vorhanden. Zuerst laufen wir die Dorfstraße nach Norden hinauf bis zur Brücke über die A 21. Danach überqueren wir auf dem Übergang die Wankendorfer Straße und halten uns nach rechts. Links unter uns liegt das Neubaugebiet Im Grund. Hier sollen in zwei Bauabschnitten über 50 Einfamilienhäuser entstehen. Der erste Bauabschnitt strebt bereits der Vollendung entgegen.

Am Beginn der Bahnhofstraße queren wir diese nach rechts. Das Haus mit dem aufgebrachten Fachwerk ist die ehemalige Bahnhofswirtschaft des Bahnhofs der Kleinbahn Kiel – Segeberg, die bis 1961 ihren Dienst tat. Wir folgen der Zubringerstraße zur B 404 bis die nächste Autobahnbrücke auf der rechten Seite erreicht ist. Hier wenden wir uns nach rechts, überqueren die Brücke und finden uns auf einem Spurplattenweg wieder.

Links vor uns liegt nun der Bioland-Bauernhof von Matthias Stührwoldt, dem bekannten schreibenden Biobauern aus Stolpe. In den humorvollen Geschichten und Gedichten seiner Bücher „Verliebt Trecker fahrn“, „Der Wollmützenmann“ , „Schubkarrenrennen“ und „Aus dem Moor“ hat er die Lage seines Hofes direkt an der Autobahn A 21 lebhaft geschildert. Im Jahr 2005 war hier sogar die ehemalige grüne Landwirtschaftsministerin Renate Künast zu Gast.

Der Spurplattenweg führt uns am Biolandhof vorbei und, und wir wandern durch ein wunderbar hügeliges Ackerland hindurch, das von Knicks aufgegliedert wird.

Der Blick nach links führt in Richtung des Depenauer Hochmoores, auf dessen Feuchtlandwiesen die genügsamen Biorinder zeitweise grasen.

Der Blick nach rechts lässt sogar einmal einen kurzen Blick auf den Stolper See zu. Gesäumt wird der Spurplattenweg von alten, hohen Bäumen, die im Sommer ein schattiges Dach bilden.

Blauer Winterhimmel über dem Spurplattenweg
Blauer Winterhimmel über dem Spurplattenweg

Nach einigen hundert Metern macht der Weg einen scharfen Knick nach rechts. Hier liegt der Hof Bocksberg. Auf dem Feuerlöschteich zur linken Seite schwimmen Enten. An einem zweiten, kleineren Teich zwischen Hof und Altenteilerhaus befindet sich sogar ein Steg. Ein idyllischer Anblick!

Nun erreichen wir das berüchtigte, eventuell aufgefahrene Teilstück, das zum Stolper See hinunter führt. Auf der linken Seite erhebt sich der Totenberg, auf dem noch im 17. Jahrhundert Männer und Frauen als Hexen hingerichtet wurden.

Blick zum Totenberg
Blick zum Totenberg

Wir verlassen diesen verwunschenen Ort und gehen wieder zur Straße hinauf. Wir laufen an der Straße zurück bis zur so genannten Schikane, die die Autofahrer vom Rasen im Ortsteil Mühlenberg abhalten soll.

Nun fällt unser Blick auf das Nordende des Stolper Sees. Je nach Tages- und Jahreszeit liegt er leuchtend blau oder spiegelnd klar vor uns. Nun können wir uns entscheiden, ob wir noch einen kleinen Abstecher zur Depenauer Mühle machen möchten. Es lohnt sich!

Auf der Fahrstraße angekommen, wenden wir uns nach links und laufen durch die Streusiedlung Mühlenberg an der Straße entlang. Rechts unten sehen wir nach einigen Schritten die Depenauer Mühle liegen. Wir überqueren die Fahrbahn und gehen an dem neu restaurierten Mühlengebäude von 1865 vorbei bis zur Brücke über die Alte Schwentine, hier auch Kührener Au genannt. Hier befindet sich das Wehr, das den Wasserstand des Stolper Sees regelt. Strudelnd schießt das Wasser am Mühlengebäude vorüber, um anschließend durch einen wunderschönen Bruchwald zu fließen, ehe es unter der Brücke am Nadelloch hindurch tritt.

Das alte Wehr an der Mühle
Das alte Wehr an der Mühle

Man kann noch ein wenig dem Weg folgen, der östlich des Sees weiter läuft, aber wir wenden uns zurück und laufen über den Parkplatz des Landessportfischereiverbandes hinunter zum Nordende des Stolper Sees. Hier ist eine der wenigen Stellen, an denen man dem See direkt begegnen kann.

Auf einem Betonsteg werden Boote in den See gelassen. Hier blühen die Horste der Schwanenblume und im Austrittsbereich der Alten Schwentine recken Teichrosen ihre gelben Blüten über die schwimmenden Blätter. Dieser Ort ist dazu geschaffen, die Seele baumeln zu lassen. Und die müden Füße im Wasser!

Nordende Boote
Boote am Steg

Der Landessportfischereiverband, der den Stolper See zu einem Mustergewässer entwickeln will, hat einen neuen Steg gebaut, an dem die Ruderboote vertäut sind, die auch von Anglern gemietet werden können. Tickets gibt es in Jo’s Laden in Wankendorf bei Raiffeisen.

Hinter dem Drahtzaun liegt das Gelände des Angelvereins Stolpe.

Hier endet der Bürgersteig und wir wechseln vorschriftsmäßig auf die linke Seite der Fahrbahn. Ca. 50 m laufen wir an ihr entlang, bis auf der linken Seite ein Wander– und Radweg einmündet. Diesem folgen wir.

Am Wanderweg Kirchensteig
Am Wanderweg Kirchensteig

Ein wunderbarer Blick auf die knickgesäumten Weiden am Nordende des Stolper Sees belohnt uns für die langsam müden Füße. Weiter führt uns der Weg nach einem scharfen Knick Richtung Süden immer oberhalb des Stolper Sees, Vorbei an einem alten Melkstand führt uns der Weg zwischen Äckern und Weideland. Mit etwas Glück konnte man im Sommer eine Mutterkuhherde mit kleinen Kälbchen betrachten, die hier ungestraft bei ihren Müttern am Euter saugen durften. Heute sind hier teilweise Tannenbaumkulturen angelegt.

Der Wanderweg mündet in den Gärtnersteg ein, der uns zur Dorfstraße führt. Hier wenden wir uns nach links, wo wir nach einigen Metern den Parkplatz an der Schule erreichen.

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