Zweites Wittmaaßener Kuhstallkonzert mit Kay Kankowski
Es war sein letztes Konzert auf schleswig-holsteinischen Boden, in dem Land mit dem Bindestrich – für ein Jahr. Denn in ein paar Tagen geht er nach Great-Britain und dann über den großen Teich. Sabbatjahr, neue Ufer entdecken.
Und dieses Konzert fand ausgerechnet am gestrigen Donnerstagabend, am 9. Juli 2015, in unserem beschaulichen Dorf im Kuhstall, Verzeihung, alten Anbindestall von Matthias Stührwoldt statt. Kennengelernt hatten die beiden sich vor einem halben Jahr, weil Kay Kankowski beim Kellerkabarett für Achim Schnoor eingesprungen war. So, wie die Pfade des Lebens nun mal laufen.
Und so saß Kay Kankowski, vorne das „y“ und hinten das „i“, mit seiner Larrivée-Gitarre aus Kanada im Kuhstall des Hofes Wittmaaßen und zog peu à peu sein Publikum, das in alten Plüschsofas, auf Gartenstühlen und Strohklappen vor ihm saß, in seinen Bann mit Liedern wie „Du bist mein Freund“ oder „Alter Mann mit dem dünnen Haar“, die immer irgendwie autobiographisch entstanden sind. Seine intelligenten Plaudereien zwischen den Songs machten es perfekt. Er selbst sagt von sich, dass er keiner Musikrichtung direkt zuzuordnen sei. Das kann der studierte Musikwissenschaftler am besten selbst beurteilen.
In der Pause konnte ein spontan durch die Besucher entstandenes Buffet geplündert werden. Natürlich kannte man sich untereinander, plauderte entspannt. Relaxt im Kuhstall.
Ein absolutes Highlight nach der Pause war das Lied „In der Nachbarschaft“, dessen Refrain die Zuhörer erst zaghaft, dann doch überzeugt und laut mitsangen. Irgendwie schwang die Faszination des Singer und Songwriters für Nordamerika immer mit, denn viele Lieder waren eine Reminiszenz an das große Land jenseits des großen Ozeans, und doch verwurzelt im Hier und Jetzt des Landes mit dem Bindestrich, so wie das Lied über die „B 77“. Das muss einem erst mal einfallen: Route 66 und B 77. Ja, es geht, sogar ziemlich gut.
Danke für den schönen Abend!