Das Jubiläums-Dorffest – 2016
Der Staffellauf
In der Woche vom 3. bis zum 12 Juni findet in Wankendorf und Stolpe das Jubiläumsjjahr 700 Jahre Erstnennung Stolpe und Wankendorf statt. Beginn war am 4. Juni mit einem Staffellauf der Handballjugendabteilung – Mädchen des TSV Wankendorf mit ihren Betreuern von Gut Depenau zum Jahnplatz in Wankendorf. Erster und einziger Halt war in Stolpe an der Schule.
Hier hatten Helfer zusammen mit der Wankendorfer Bürgermeisterin Silke Roßmann eine Wasser-Verpflegungsstation aufgebaut. Und der Stolper Bürgermeister Holger Bajorat schloss sich dem Lauf in der sengend heißen Sonne an.
Jubiläumsfest in Wankendorf
Danach fing das Jubiläumsfest der Vereine und Verbände in Wankendorf auf dem Jahnplatz an. Bei schönstem Sonnenschein und hohen Temperaturen feierten die Wankendorfer ihr Fest. Matthias Stührwoldt und das Kellerkabarett unterhielten im Zelt die Gäste. Abends spielte dort die Band Tin Lizzy.
Jubiläumsgottesdienst
Am Sonntag den 5. Juni fand um 10 Uhr in der Kirche zu Stolpe und Wankendorf ein Jubiläumsgottesdienst mit Pastorin Dr. Ulrike Jenett und Propst Erich Faehling statt.
Propst Faehling hielt die Festpredigt in dem wunderschön gestalteten Gottesdienst, in dem auf vielfältige Art und Weise der gemeinsamen über 700jährigen Geschichte beider Dörfer gedacht wurde.
Auftakt in Stolpe – das plattdeutsche Theaterstück
Holger Bajorat eröffnete am Freitag, den 10. Juni die dreitägige Jubiläumsfeier in Stolpe mit launigen Worten und übergab dann die Bühne an die Plöner Speeldeel, die die Zuschauer mit dem plattdeutschen Sketche-Potpourri „Allens in Griff“ unterhielt. Die Anwesenden hatten ihren Spaß. Die WGS, die den Abend auch kulinarisch mit Bockwurst, Brot und Getränken ausrichtete, bot auch die Jubiläumsartikel der Gemeinde Stolpe an. Besonders reißend fanden die Tombolalose Absatz. Viel Glück und wenig Nieten!
Das Vogelschießen der Grundschule Stolpe
Traditionell beginnt das Stolper Dorffest mit dem „Vogelschießen“ der Grundschule Stolpe. Wo früher die älteren Schüler der Volksschule auf den Vogel mit Armbrüsten geschossen hatten, finden heute freitagnachmittags Spiele für die Grundschulkinder statt. Diese Spiele werden von den Lehrern der Grundschule geplant, organisiert und durchgeführt.
Das Vogelschießen ist für die Kinder einer der Höhepunkte im Schuljahr.
Nachdem die Lehrerschaft anschließend noch lange in der Schule die Spiele ausgewertet hatte, standen die diesjährigen Königspaare fest.
Am Samstag, den 11. Juni wurden um punkt 12 Uhr die Königspaare proklamiert. Koodinator Wolfgang Müller machte es spannend, bis die Urkunden für die besten Teilnehmer des Vogelschießens vergeben waren. Und dann erst erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wer in diesem Jahr die Königsschärpe tragen durfte, pro Klassenstufe ein Königspaar.
Bis Frau Lunks-Jacobsen alle Könige und Königinnen entsprechend mit ihrer Schärpe in den Schleswig-Holstein-Farben blau-weiß-rot ausgestattet hatte, war es auch schon Zeit für die Fotografen und für den anschließenden Umzug durchs Dorf.
Der Umzug
Kurz vor 13 Uhr formierte sich in Windeseile der Jubiläumsumzug durch Stolpe.
Vorne weg fuhren die wichtigsten Persönlichkeiten des Festes: die Königspaare. Die älteren SchülerInnen saßen im Planwagen hinter dem Traktor. Sie konnten es sich mit Bänken und Tisch, sowie flüssiger Verpflegung bequem machen.
Die Kleineren fuhren in der von zwei braunen Shettys gezogenen Kutsche.
Ihnen folgten, vorne weg, wie immer, Bürgermeister Holger Bajorat. Dann die Wehren aus Stolpe und unserem Ortsteil Depenau. Die FF Depenau nahm zum ersten Mal an diesem Umzug teil. Eine Premiere!
Es schloss sich das Blasorchester des TSV Wankendorf an.
Ihnen folgten die übrigen SchülerInnen, Eltern, Geschwister, Großeltern, sowie Tanten und Onkel. Es war ein buntes Bild mit den Blumenstücken der kleinen Teilnehmer.
In diesem Jubiläumsjahr reihte sich die Mittelaltergruppe des Lagers mit ein.
Ihnen folgten die Pfadfinder, und schließlich in respektvollem Abstand die Reiter des Reit- und Fahrvereins.
Den Schluss bildeten zwei Königinnen mit Schärpe, die ihre Könige im Wagen allein gelassen hatten, um den Umzug zu Pferd anzutreten. Ein hübscher Anblick!
In diesem Jahr ging der Weg zuerst zum Neubaugebiet Im Grund, die bisher sträflich vernachlässigt wurden. Über einen zum Glück trockenen Trampelpfad ging es zur Wankendorfer Straße, in die Kampstraße und schließlich über Wiesenweg und Dorfstraße zurück zum Festplatz. Eine beachtliche Strecke, auch für kleine Füße…
Der Spielenachmittag mit Mittelalterlager
Mit einer kurzen Begrüßungsrede hieß Holger Bajorat die zahlreichen Besucher willkommen. An seiner Seite die Bürgermeisterin unserer Nachbargemeinde Silke Roßmann, die gemeinsam mit uns in diesem Jahr das Jubiläum der Erstnennung in einer Urkunde von 1316 feiert.
Dann lief ein entspannter Nachmittag ab, Die Vereine und Verbände mit ihren Zelten waren um den Platz herum gruppiert, in der Mitte der Pfahl der Jägerschaft mit dem zu schießenden Vogel.
Das Mittelalterlager
Am Knick zur Dorfstraße hatte sich schon am Freitagabend ein Mittelalterlager der Gruppe Erlebtes Mittelalter aus Kiel mit 5 blau-weiß gestreiften Zelten aufgebaut. Wer Interesse hatte, konnte sich authentisch anschauen, wie sich das Leben im Hochmittelalter um 1316 abspielte.
Im Küchenzelt brutzelte es um die Mittagszeit, und nach dem Umzug saßen alle 14 mittelalterlich gekleideten Erwachsenen und ihre Kinder am langen Essenstisch aus massivem Holz und verzehrten ein mittelalterlich zubereitetes Huhn.
Mittelalterliche Klänge der Musiker flossen über den Sportplatz und gaben der Veranstaltung den geschichtlichen Bezug. Mit ihren klaren Stimmen sangen junge Frauen Lieder des Hochmittelalters. Ein akustischer Genuss.
Andrang war am Waffentisch des Waffenmeisters. Alle Helme und Waffen durften angefasst und ausprobiert werden, ebenso wie die eisernen Schutzhandschuhe der Ritter.
Man konnte beim Entrinden einer Holzstange helfen, um einen Eindruck zu bekommen, wie mühsam all diese Tätigkeiten für einen Hausbau in Wirklichkeit waren. Die Frauen saßen am Tisch, spannen und kämmten die Wolle.
Auch die Kinder zeigten den jüngeren Zuschauern Schilde und die Handhabung des hölzernen Prangers. Marlin war so mutig, seinen Kopf und die Hände hinein zu legen. Keine bequeme Haltung!
Dann baten die Mittelalterleute zum Tanz in der Mitte des Platzes. Die Musiker spielten auf, einige Mutige reihten sich ein und lernten die Schrittfolgen der getragenen Tänze. Jetzt war das Mittelalterfeeling komplett.
Leider kam die Kampf-Schau der Ritter in der Truppe zu spät. Der Nachmittag war so schnell vergangen. Aber die Besucher, die noch vor Ort waren, bekamen eine lustige Show mit mutigen Kampfeinlagen zu sehen. Beim Kohlkopftreffen mit der Lanze durften die Gäste als angehende Knappen mitmischen. Keine leichte Aufgabe! Die Zuschauer hatten viel Spaß an den Rangeleien der Ritter und immer wieder brandete spontaner Applaus auf.
Die Stände der Vereine und Verbände
Es hatten sich zahlreiche Vereine für den Spielenachmittag angemeldet. Die FF Depenau hatte wieder einen Laufzettel mit diesmal 6 Spielen für die jungen Besucher zusammengestellt: Sackhüpfen bei der Kita, Armbrustschießen bei der FIGS, Bälle mit Wasser abschießen bei der FF Depenau, Steine im Sandhaufen suchen bei der FF Stolpe, Hufeisenwerfen beim Reiterverein und last noch least das Abwerfen des Königs mit seinem Gefolge bei der Kirchengemeinde. Alle Spiele waren dem Charakter des Mittelalters angepasst.
Vom DGH beginnend hatte sich die FIGS mit Zelt und einem sehr attraktiven Spiel aufgebaut: Die Kinder mussten sich mit Stroh gefüllten Jutesäcken vom Baumstamm werfen. Das rund herum ausgebreitete Stroh dämpfte so manchen Fall.
Die SG Boule war in diesem Jahr zum ersten Mal dabei. Hier konnte man mit drei Boule-Kugeln nach der kleinen Holzkugel, dem Schweinchen werfen und sich auch im Schatten gemütlich ausruhen.
An ihrer Seite stand die Musikschule Klangkiste mit ganz vielen Instrumenten zum Ausprobieren, vor allem für die Kleinen. Die Musikschule Klangkiste bietet am Donnerstagnachmittag in der Grundschule Stolpe Musikunterricht an, der rege genutzt wird. Zudem sponserte die Musikschule 100 € für den Tanzauftritt der Mittelaltergruppe.
Daneben standen die Geflügelzüchter mit ihren Ausstellungstieren, den Hähnen für das Hähne-Wettkrähen. Vom riesigen Sontheimer Huhn bis zum Zwerghuhn tummelten sich die schönsten Exemplare in den Käfigen. Nebenan konnten die Zuschauer Honigwaben anschauen und Wissenswertes zur Bienenhaltung erfahren.
An der kurzen hinteren Seite des Sportplatzes hatte die Kirchengemeinde ihr Mitmachzelt aufgebaut. In Stolpe durfte sie ihre Gutscheine für ein Getränk – Wasser oder Eistee – verteilen.
Daneben hatten die Pfadfinder ihre Kote aufgebaut. Am Lagerfeuer konnte von den Kindern Stockbrot gebacken werden, daneben war ein Wikingerschach-Feld aufgebaut. Das war gar nicht so einfach zu bedienen, und erst recht zu verstehen. Aber die „Pfadies“ wussten, wo es lang ging…
Hinter den Fußballtoren warteten die Ponys des Reit- und Fahrvereins auf kleine Gäste, die auf den Ponys im Kreis herumgeführt wurden. Für manches Kleine war es das erste Mal auf einem Pferderücken zu sitzen.
Hinter dem Mittelalterlager hatte die Stolper Feuerwehr mit ihrem fast neuen Fahrzeug ihren Stand aufgebaut.
In ihrem Schatten standen die Betreuer des Kleine-Anna-Kreises, ein wenig beschattet durch den Knick im Rücken. Sie boten Fischepicken mit Zahlen und ein Bällebad für die Kleinsten an. Zu Gast war wieder einmal mehr der ehemalige Konrektor der Grundschule Wankendorf, Dr. Thilo Philipp.
Wasserspiele gab es bei den Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Depenau. Dieses Spiel begeistert die Kinder seit Jahren. Sie können gar nicht genug davon bekommen. Wann sonst kann man mit einem Löschschlauch so herumwedeln und mit Wasser um sich werfen?
Last not least befand sich der Stand der Kita an der Grenze zum Feuerwehrgerätehaus. Hier konnten sich die Eltern zum Schnack treffen und die Kleinen und Größeren übten sich im Sackhüfen.
Das Vogelschießen mit Jagdhornbläsern
In der Mitte des Platzes war der Pfahl mit dem Vogel aufgestellt. Unter der Regie der Jägerschaft unter Günter Klebow schossen Vierergruppen mit der Armbrust um die Wette nach dem Vogel in der Höhe. Um 15.30 Uhr wurde das Schießen für ein Konzert der Jagdhornbläser aus Belau unterbrochen. Es ist diese Vielfalt, die das Dorffest so faszinierend macht.
Königspaar beim Armbrustschießen der Jäger wurden Tina Hansen vom Green-Team und Holger Wirschke vom Team Stolper Stammtisch, das auch in der Team-Wertung den ersten Platz schaffte.
Bänkelmusik der Formation Spielmannswucht
Zwischen den Ständen der Vereine spielte ab 15 Uhr die Dreier-Formation „Spielmannswucht“ aus Plön und Flensburg auf. Ihre Musik erfreute die Besucher des Dorffestes hier und dort.
Das Kuchenbuffet des DRK Stolpe
Im Dorfgemeinschaftshaus war es gemütlich und lecker zugleich. Bei reichlich Kaffee und Kuchen und sehr humanen Preisen konnte man sich von den Strapazen des Dorffestes ausruhen, Bekannte treffen und Kontakte pflegen. Beim Kuchenverkauf gab es einige neue Gesichter. So langsam gibt die Gründungsgarde des Jahres 1954 das Zepter, auch der Kuchenausgabe, an die jüngere Generation ab.
Die Trink- und Essmeile
Am Grillstand hinter dem DGH waren die Stände aufgebaut, die für das leibliche Wohl der Besucher sorgen sollten. Der Getränkestand, der Grillstand und die Spezialitäten der Angler fanden guten Absatz bei den Besuchern – mit ebenfalls moderaten Preisen.
Disco am Abend
Abends ertönten die vertrauten Disco-Klänge von DJ Freddy. Kulinarisch verwöhnt wurden die Anwesenden von Jörg Faber, mit seinem Spanferkel und den anderen Gerichten, die eine Reminiszenz an das Mittelalter darstellten. Wie immer eine begehrte Köstlichkeit. Danke an Jörg Faber. An der Cocktailbar wurden die Mädels nicht vom Alkohol, sondern vom Bedienen schwindelig.
Um 2 Uhr nachts war Schluss.
Der Neuland-Gottesdienst
Nun schon fest im Plan des Dorffestes, begann am Sonntag, den 12. Juni um 10 Uhr der Neuland-Gottesdienst von Pastorin Dr. Jenett und ihrem engagierten Team. In diesem Jahr stand der Gedanke „Hier bin ich zu Haus“ im Mittelpunkt des Gottesdienstes.
Spiel ohne Grenzen
Schon früh am Morgen war klar: Es werden nasse Spiele. Acht Teams mit je 5 Teilnehmern trotzten dem Regen und der ungewohnten Kühle: die Stolper Highlander, Gemeinde, FF Stolpe, FF Depenau, FIGS, Pfadfinder, der Reit-und Fahrverein und die SG Boule. Auf sie wartete eine bunte Mischung aus Spielen. Ordner aus den Reihen der Altherren des TSV Wankendorf und der Gemeindevertretung saßen an den nassen Tischen, füllten nasse Zettel aus, die man am Ende fast auswringen konnte. Und trotzdem: Alle Teams hatten Spaß an ihren Herausforderungen.
Matthias Stührwoldt kommentierte launig und führte zugleich die Teams durch die Spiele.
Beim Schubkarrenrennen galt es einen Teamkollegen in der Schubkarre über einen Parcours zu fahren, der unterwegs einen Schaumkuss mit dem Mund aufnehmen musste.
Beim Schwämmewerfen wurde es noch nässer, denn am Schluss wurde nach Ausprobieren die herübergerettete Menge Wasser anhand des Zollstocks gemessen.
Die Rollbahn verlangte vor allem Mut. Sich auf die Maurerbütt werfen und den Hang hinuntersausen, dazu gehörte schon einiges: Gewinner war das Team mit dem schnellsten Durchgang.
Beim Gummibärchen schätzen durften die Teams nur einen kurzen Blick auf das Deckelglas werfen. Es waren genau 400 Gummibärchen!
Beim Schließerspiel mussten in kürzester Zeit 5 Schlösser geöffnet werden, von jedem Spieler eines. Ein Blindschlüssel in der roten Schlüsselkiste sollte Verwirrung stiften. Tat er nur minimal.
Das Regenschirmwerfen entwickelte sich zum Punktekiller. Nur wenige Teams erreichten hier überhaupt einen Punkt.
Das Bierkasten-Standing daneben meisterten alle Teams bis auf eines bravourös. Das Team der SG Boule bekam für 0 Punkte jedoch die Kunstnote 1.
Den Schluss bildete das Lustige Quiz, in dem sich alle Teams den Fragen von Matthias Stührwoldt stellen mussten.
Am Ende waren die Stolper Highlander Sieger der ersten Stolper Spiele ohne Grenzen. Es folgten auf Platz 2 die Reiter. Den dritten Platz teilten sich die FIGS und die FF Stolpe. Der 5. Platz wurde ebenfalls geteilt: die Gemeinde und die Pfadfinder. Auf Platz 7 landete die FF Depenau und auf dem letzten Platz die SG Boule.
Danke allen Teams für ihre Bereitschaft, dem Regen zu trotzen. Und danke an Hans-Jürgen Witt für die gemeinsame Organisation der Spiele.