Die Kommunistische Partei Deutschland in Stolpe (KPD)

Über die KPD in Stolpe kann nicht viel geschrieben werden.

Es sind in den Unterlagen nur ein paar Splitter zu finden.

Zudem waren die Mitglieder der KPD angehalten, keine Interna über Personen und Aktivitäten auszuplaudern. Es soll sogar ein Eid geschworen worden sein.

Verständlich vor allem in den Zeiten der Herrschaft der NSDAP, in denen einem falschen Wort oft Konzentrationslager und Tod folgten. Schon am 8. März 1933, kurz nach der Machtübernahme Hitlers am 30.1.1933, wurden die Sitze der KPD im Reichstag annulliert. Und am 20./21. März 1933 wurden die ersten beiden Konzentrationslager in Dachau und Sachsenhausen errichtet, in denen die politischen Gegner des NS-Regimes, vor allem Kommunisten und Sozialdemokraten, eingesperrt und getötet wurden. Am 31. März 1933 lösten die Nationalsozialisten mit dem Gesetz zur „Gleichschaltung  der Länder“ alle Landesparlamente auf. Es folgten 12 Jahre Naziterror mit dem Vernichtungsfeldzug gegen das europäische Judentum und der 2. Weltkrieg mit insgesamt ca. 80 Millionen Toten in aller Welt.

Hier ein paar Splitter aus der Geschichte der KPD in Stolpe

Artur Wadzinski z.B. war Kassierer der KPD-Ortsgruppe Stolpe 1929/30.

Nach der Machtergreifung Hitlers wurde die KPD sofort verboten. Viele ihrer Mitglieder waren schon vorher in den Untergrund oder ins Ausland gegangen.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs und der Gründung  der Bundesrepublik Deutschland traten die KPD-Kandidaten 1951 wieder zu Kommunalwahlen an.

Kandidat*innen der Kreis- und Gemeindewahl Stolpe 1951

Bernhard Bieber, Bahnarbeiter

Frieda Bieber, Hausfrau

Auguste Hansen, Hausfrau

Georg Hansen, Rentner

Helmut Schlüter, Friseur

Pauline Schlüter, Hausfrau

Wilhelm Schlüter, Rentner

Helmut Schlüter zog in den Gemeinderat von Stolpe ein, und es entwickelten sich heftige Debatten über die Anträge der KPD.

Nach dem erneuten Verbot der KPD im Jahr 1956 erloschen die öffentlichen Aktivitäten. Erst 12 Jahre später, 1968, wurde die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) als Nachfolgepartei gegründet.

Prominentestes Mitglied in Stolpe war Helmut Schlüter. Er wohnte im Haus Kampstraße 2, dem Eckgrundstück zum Wiesenweg. Früher wurde das Haus im Volksmund „Kommunistenhaus“ genannt.

Streik der HDW-Arbeiter (H. Schlüter rechts vorn)

Bei der Landtagswahl 1971 stand Helmut Schlüter auf Platz 1 der Landesliste der DKP.

Unter dem Menüpunkt „Menschen“ findet man ein Lebensbild Helmut Schlüters.

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