Neuer Radwanderführer Limes Saxoniae von Kiel nach Boizenburg

Hans-Joachim Feldner mit einem Schild am Stolper See

Schon im Jahr 2009 hatte der pensionierte Lehrer Hans-Joachim Feldner aus Achterwehr gegenüber den Kieler Nachrichten geäußert, dass der Limes Saxoniae eine ideale Radroute sein könnte.

Der Limes Saxoniae, der so genannte „Sachsenwall“, begleitete ihn  sein ganzes Erwachsenenleben. Sein Ziel war es, diese vergessene Grenze zwischen Sachsen und Slawen aus dem 9, Jahrhundert inmitten von Holstein wieder ins kollektive Gedächtnis zurück zu rufen. Dabei besann er sich auf ein besonderes Projekt: Um den alten Grenzverlauf zu markieren, schuf er in mühevoller Handarbeit mit dem Lötkolben über 30 Holztafeln, die er entlang des Limes Saxoniae zwischen Kiel und Boizenburg in Absprache mit den Gemeinden aufstellte, so auch 2012 in Stolpe an der Badestelle und in Depenau am Feuerwehrgerätehaus.

Dabei vergaß er nie den Gedanken an den Radweg. Allerdings bemerkte der 1927 geborene Herr Feldner, dass seine Kräfte schwanden. 2015 drehte sein Nachbar Rolf Schnack einen Film über eine Radtour entlang des Limes Saxoniae, den Hans-Joachim Feldner auch im Stolper DGH zeigte.

Hans-Joachim Feldner verstarb 2020 im Alter von 93 Jahren nach langer Krankheit, aber sein Lebenswerk wurde nicht vergessen.

2018 fand sich diese Gruppe aus dem Wanderwege-Projekt im Verein Schusteracht im Barkauer Land zusammen, um die Idee eines Radweges entlang des Limes Saxoniae zu realisieren.

Es waren dies (von links nach rechts im Foto):

  1. Günter Kalin, der ehemalige und langjährige Bürgermeister von Postfeld und aktiv im Wanderwege-Projekt der Schusteracht (75)
  2. Michael Tegethof aus Plön,  der eigentlich passionierter Kanufahrer und -führer ist (64)
  3. Gerd Dreßler, ehemaliger Kommunalpolitiker aus Preetz und Historiker (77)
  4. Erich Kalau, aktives Mitglied im Wanderwege-Projekt des Vereins Schusteracht, er wohnt ebenfalls in Postfeld (76)

Keiner der Herren fuhr übrigens ein E-Bike, alles ging mit eigener Muskelkraft.

Die Herren 1, 3 und 4 verfassten  die Texte, wobei sich Gerd Dreßler auf die Historie des Limes Saxoniae  konzentrierte. Michael Tegethof, der Youngster und nach eigenen Angaben der „Unfitteste“ von allen, erstellte die Karten, Übersichts- und Detailkarten. Außerdem wurde das Buch in seinem Verlag, dem Tegethof-Verlag Plön, aufgelegt.

Die Gruppe hat in den 6 Jahren die Strecke mehrfach abgefahren, um nichts zu übersehen. Fotos geschossen haben alle Vier, sowie Helma Koch-Dreßler, die noch viele Stolper von früher kennen.

Die Depenauer Mühle in Etappe 2

Die 150 km lange Strecke wurde in 6 Teilstrecken aufgeteilt:

  1. Etappe: von Kiel nach Preetz
  2. Etappe: von Preetz nach Bornhöved
  3. Etappe: von Bornhöved nach Bad Segeberg
  4. Etappe: von  Bad Segeberg nach  Bad Oldesloe
  5. Etappe: von Bad Oldesloe nach Mölln
  6. Etappe: von Mölln nach Boizenburg (Elbe)

Man kann die Strecke sportlich an einem Tag fahren. Das wäre aber nicht so sinnvoll wegen der vielen Sehenswürdigkeiten am Weg. Genauso kann man die einzelnen 6 Etappen jeweils für sich abfahren. Der Weg ist das Ziel!

Der Radwanderführer zeigt auch alternative Routen auf, die jede für sich eine Besonderheit der jeweiligen Etappe darstellen. Sie sind auf der Karte mit verschiedenen Farben angezeigt. Lediglich die Hauptroute ist rot.

94 Seiten umfasst der Radwanderführer. Die ersten Seiten gehören dem geografischen und historischen  Überblick, dann erfolgt jeweils eine detaillierte und bebilderte Beschreibung der sechs Etappen.

Besonders praktisch sind die großzügige Spiralbindung und die Seiten aus fester Pappe, die sich für die Freiluftbenutzung am Rad besonders eignen.

Der Radwanderführer ist im (Plöner) Buchhandel erhältlich. Er kostet 15 €.

Und übrigens, die rote Hauptroute führt durch Stolpe mit einem Abstecher zur Badestelle am Stolper See!

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