Die Kirche zu Stolpe und Wankendorf
Fast 750 Jahre mussten die Menschen in Stolpe und Wankendorf warten, bis sie eine eigene Kirche gestiftet bekamen. Der Bockhorner Gutsbesitzer Bernhard Carl von Donner ließ seinen Einfluss als Kreispolitiker walten, damit die Politik den Weg zur Teilung des Kirchspiels Bornhöved frei machte. Aber es folgten Jahre der Auseinandersetzung zwischen den Stolper und Wankendorfer Hufnern. Es ging um den Standort der Kirche, aber in erster Linie darum, dass Wankendorf damals durch den Bau der Reichsbahn Neumünster – Ascheberg einen ungeahnten Höhenflug gegenüber dem früher größeren und einflussreicheren Dorf Stolpe machte.
Gut Depenau, zu dem Stolpe früher gehört hatte, war bisher zu Preetz eingepfarrt. Daher fehlte von hier die Unterstützung, die Wankendorf durch den Gutsbesitzer von Donner erfuhr.
Und so ist es geschehen, dass es Wankendorfer Kirche heißt, statt, wie in der Planung gewollt, Kirche zu Stolpe und zu Wankendorf.
Selbst heute ist es noch üblich, dass sich die alten Stolper in der linken Stolpe zugewandten Seite der Kirche einfinden.
Eine bewusste Praxis der Namensnennung „Kirche zu Stolpe und zu Wankendorf“ könnte alte Wunden heilen.