Gemischtwarenladen auf dem Mühlenberg
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gründeten Friedrich Schmidt (* 8.10.1880) und seine Frau Emma geb. Schwarten (* 8.10.1882) auf dem Mühlenberg, heute Mühlenberg 13, einen Gemischtwarenladen. Hier bekamen die Mühlenberger alles zu kaufen, was man brauchte. Alle waren Selbstversorger, aber es gab Waren, die man dazukaufen musste. Für die Kinder war vor allem ihr Angebot an Süßigkeiten wichtig. Die Kanufahrer, die 1957 und 1958 an der Depenauer Mühle zelteten, holten sich abends Kerzen und eine Flasche Rotwein im Laden von Emma Schmidt.
Emma Schmidt war krank, hatte stets offene Beine. Für sie war die schwere Arbeit eine Qual. Gertrud Steenbucks Mutter Auguste Schlüter, die 1932 in das Jägerhaus gezogen waren, half ihr beim Waschen im Haushalt.
Friedrich Schmidt, den seine Frau immer „Wüwi“ genannt hatte, verstarb am 25.4.1956. Seine Witwe führte den Laden noch kurze Zeit weiter, dann musste sie krankheitsbedingt aufgeben. Emma Schmidt verstarb am 13. Mai 1961. Auf dem Grabstein der Schmidts, die keine Kinder hatten, steht „Unvergessen“.
Als Flüchtling kam Franz Krause nach Schleswig-Holstein und baute sich hier eine Existenz auf. Franz und Gertrud Krause ließen sich im Jahr 1968 auf dem Mühlenberg nieder. Sie kauften und übernahmen den Gemischtwarenladen von Emma Schmidt, die 1961 verstorben war.
Sie wiedereröffneten den Laden 1969. Es wurden Lebensmittel aller Art angeboten, auch Eis und vor allem Getränke. Das hauptsächliche Geschäft geschah jedoch nach den offiziellen Ladenschlusszeiten und an den Wochenenden. Die Zeiten, dass die Menschen auf dem Mühlenberg weit ab vom Schuss wohnten, waren vorbei. Und so entstand diese Geschäftsnische, in der der Laden immerhin noch fast 20 Jahre existieren konnte.
Während Gertrud Krause sich um den Laden am Mühlenberg kümmerte, war ihr Mann Franz Pächter der Bahnhofsgaststätte von 1971 bis ca. 1980.
Franz Krause verstarb im Alter von 73 Jahren am 12.6.1984.
Gertrud Krause führte den Laden noch bis Ende 1988 weiter. Mit 67 Jahren genoss sie endlich ihren Lebensabend ohne Pflichten.
Gertrud Krause verstarb am 2.August 2002.