Rettung der Kammmolche beendet
Nun rollen seit dem 4. Oktober die Bagger im aufgegebenen Kräuterpark. Das neue Baugebiet entsteht jetzt langsam…
Die Amphibienzaunaktion wurde bis zum vorgesehenen Ende in den ersten Oktobertagen durchgeführt und war mit täglichen Kontrollgängen und Einsammeln und Umsetzen der ‚geeimerten‘ Amphibien verbunden. Allerhand Arbeit für die zahlreichen Helfer
Alle aus den Amphibienzaunumfassungen in den Eimern geretteten Amphibien zusammen mit den aus den rechteckigen Betonbecken gekescherten wurden in den neugeschaffenen Ausgleichsteich auf dem Gelände von Matthias Stührwoldt umgesetzt, in dem schon vorzeitig aus ihren Heimatgewässern ausgebrachte Wasserpflanzen als gewohntes Ambiente warteten.
Dr. Florian Liedl vom Selenter Büro ALSE betreute das Projekt und änderte beim geplanten ‚Finale‘ die Strategie: sollte erst noch nach der Amphibienzaunfangaktion ein großes Abfischen in allen Folienteichen versucht werden, so konzentrierte sich der Einsatz nun auf die ehemaligen Wasserpflanzen-Verkaufsbecken an den Gewächshäusern, wo zahlreiche Molche und Frösche zwischen steilen Wänden auf Gedeih und Verderb gefangen waren und durch die geplante Beckenbeseitigung endgültig betroffen gewesen wären.
Bei dieser Aktion waren die zahlreichen begeisterten Kinderhelfer herausragend, denen mit jungen wachen Auge kaum ein Molch oder Frosch im braunen Wasser entging …und die Begeisterung der jungen Generation schafft zudem mögliches Verstehen als Voraussetzung, sich für Umwelt und Natur einzusetzen.
Für die 13 regelmäßigen Helfer hieß es, sich immer wieder anzupassen mit neuen kurzfristigen Aktionen, wobei die morgendliche Runde um die Teiche weiterging.
Am 4. Oktober mussten die Kammmolchretter die Segel streichen. Nach 6 mehrstündigen Aktionstreffen bauten sie schweren Herzens am 6. Oktober die Amphibienzäune ab. Ein bitteres Gefühl zu wissen, dass man machtlos war.
Der Projektleiter begleitete mit seinem Team das Aufheben der Teichfolien, bereit, noch möglichst viele Exemplare, auch Teichmolche und Frösche, zu retten.
Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Flintbek (LLUR) hatte beschieden, dass wir genügend Individuen von Kammmolchen gerettet hatten, um im Ausgleichsteich eine neue Population aufzubauen.
Hoffen wir, dass sie den Winter dort gut überstehen.
Ein großes, großes Dankeschön der Gemeinde Stolpe geht an alle Mitstreiter, die dies alles möglich gemacht haben. Das war ein Arbeitseinsatz, der über das übliche Maß an ehrenamtlicher Arbeit weit hinausging.