Das Stolper Moor

Blick übers Stolper Moor zum See
Blick übers Stolper Moor zum See und zur Scheune des Gutes Perdoel

Das Stolper Moor liegt am südwestlichen Ufer des Stolper Sees. Es ist ein Niederungsmoor.

Ein Niederungsmoor entsteht, wenn ein See langsam verlandet. Die Verlandungsfläche des Stolper Sees hat einen stets hohen Wasserstand. Die Pflanzenreste können unter Luftabschluss nicht mehr verrotten, und es bildet sich eine Torfschicht, die immer weiter nach oben wächst. Dies geschieht jedoch in Zeiträumen von hunderten oder tausenden von Jahren ganz allmählich. Die Mächtigkeit von Niederungsmooren kann 4 bis 8 m betragen.

Entwicklung zum Flachmoor
Entwicklung zum Flachmoor

Niederungsmoore sind niedrigwüchsig bewachsen, vor allem von Sauergräsern, Seggen  und Moosarten, sowie von Röhricht.

Leider wurden in der Vergangenheit viele Moore entwässert,  sodass die Moorentwicklung unterbrochen wurde. Aus den entwässerten Niederungsmooren entstand Grünland, das, wenn es nicht beweidet wird, verbuscht.

Verbuschung in Wassernähe
Verbuschung in Wassernähe

Da Schleswig-Holstein ein waldarmes Land ist, wurden die Moore von jeher zur Gewinnung von Torf zwecks Heizung im Winter genutzt. Dabei wurde der Torf abgestochen wie im Tensfelder Moor, oder, wie im Stolper Moor, verbacken und zu Torfbrikett in Formen gefüllt und getrocknet.

Essenpause beim Torfbacken
Essenpause beim Torfbacken

Viele alte Stolper Familien hatten Parzellen im Stolper Moor in ihrem Besitz, wo im Laufe des Sommers der Torf gewonnen wurde. Dabei musste die ganze Familie mithelfen, auch die Kinder.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Stolper darauf angewiesen, ihr Heizmaterial im Stolper Moor zu gewinnen, da kein anderes Heizmaterial zur Verfügung stand.

Stolper Moor in den 60er Jahren
Stolper Moor in den 70er Jahren

 

Heute sind die noch erhaltenen Moore wichtige Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere, die in ihrem Bestand bedroht sind. Auch im Stolper Moor haben Biologen Pflanzenarten gefunden, die auf der Roten Liste zu finden sind. Die Rote Liste fasst die Tier- und Pflanzenarten zusammen, die in ihrem Bestand gefährdet sind.

Extensive Beweidung durch Galloways
Extensive Beweidung durch Galloways

Die Gemeinde Stolpe hat in der Vergangenheit fast alle Moorparzellen aufgekauft, sowie die wenigen anderen Parzellen zur freien Verfügung bekommen, und das Stolper Moor an die Stiftung Naturschutz verpachtet. So soll es durch extensive Beweidung mit Robustrindern wie Galloways vor der Verbuschung bewahrt und eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt geschützt und wieder angesiedelt werden.

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