Eiszeitliche Prägung der Stolper Landschaft

Weichsel-Eiszeit

Unsere Stolper Landschaft wurde im Verlauf der ersten bis dritten Weichseleiszeit, der letzten Vereisungsperiode vor unserer jetzigen, wärmeren Zwischeneiszeit geschaffen. In unseren Breiten stieß das Eis von Norden vom Skandinavischen Schild her, füllte das Tal der Ostsee und schob seine Gletscherzungen bis zu uns vor und dabei mächtige Geröllmassen vor sich her, die heutigen Endmöränen. Der erste Vorstoß der Weichseleiszeit erreichte unsere Region bis zum Grimmelsberg, der schon in der früheren Saaleeiszeit entstanden war, und schuf die Rinnen der heutigen Seen. Im zweiten Vorstoß des Weichseleises blieben in den Rinnen die riesigen Toteisblöcke liegen. Der dritte Vorstoß formte vor allem die Landschaft nördlich des Stolper Sees und die Nettelau-Niederung mit Krummendiek, Holz- und Nettelsee bis zum Postsee. Der vierte Vorstoß erreichte unsere Region nicht mehr, sondern blieb im Bereich des Selenter Sees. Diese Ereignisse spielten sich vor ca. 12 000 Jahren ab.

Die Toteisblöcke wurden mit Schottersedimenten überdeckt, sodass sie vor einer frühzeitigen Schmelzung geschützt waren. Erst langsam, als die Temperaturen höher stiegen, schmolz das Eis und die Seen in ihrer heutigen Gestalt formten die Landschaft.

Südlich der Kame (Erhöhung) an der Depenauer Mühle entstand ein riesiger See. Der Druck des Wassers wurde irgendwann so groß, dass die Wassermassen den Bergrücken durchbrachen. Das Ergebnis kann man heute noch nördlich der Depenauer Mühle sehen, wo die Alte Schwentine sich tief in die Erhöhung eingegraben hat. Seitdem entstand das Tal der Alten Schwentine. In den eiszeitlichen Rinnen verblieb das Wasser und bildete die Bornhöveder Seenkette.

nach Dr. Annick Garniel: Weichselzeitliche Morphogenese im nördlichen Mittelholstein, 1991

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