Die Geschichte des Eiszeitmuseums am Standort Stolpe 1999 – 2002

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Im Oktober 1994 wurde in Sielbek bei Eutin der „Förderverein Schleswig-Holsteinisches Eiszeitmuseum“ gegründet. Es dauerte jedoch noch 4 Jahre, bis man einen geeigneten Standort fand. In einer Museumswerkstatt der Volkshochschule Wankendorf bekam man Kontakt zur Fa. re-natur in Stolpe, die u.a. auf dem Gelände eines über 100 Jahre alten Bauernhofes direkt an der A 21 mit Folien und Pflanzen für Gartenteiche und Gründächer arbeitet.

Hier standen ein Ausstellungsraum von 200 m², ein Seminarraum mit Küche und WC zur Verfügung, ebenso wie das gemütliche Café re-natur. Ganze drei Monate brauchte man für die Vorbereitungen. Das war ein Kraftakt des Vereins.

Am Mittwoch, den 31. März 1999 wurde in einer offiziellen Feierstunde das Museum eingeweiht. Am darauffolgenden Ostersamstag, den 3. April öffnete das Museum um 11 Uhr für die Öffentlichkeit seine Tore. Dr. Frank Rudolph aus Wankendorf als Vereinsvorsitzender, Bürgermeister Holger Bajorat und Landrat Dr. Volkram Gebel eröffneten das Stolper Eiszeitmuseum. Eine 4. Klasse aus Hamburg – Wilhelmsburg führte unter der Leitung von Frau Jutta Solcher das erdgeschichtliche Singspiel „Archi und Uri. Zwei Freunde reisen durch die Zeit“ auf. Dann konnten alle das Museum stürmen und an den zahlreichen Mitmachaktionen wie „Steinmesser anfertigen“ und „Speere bauen und werfen“ teilnehmen.

In der Ausstellungshalle war ein Gletschertor nachgebildet, aus dem viele Steine heraustraten. In Vitrinen wurden die verschiedensten Gesteinsarten, die die Eiszeit aus Skandinavien zu uns transportierte, ausgestellt. Besonderer Wert lag in der Ausstellung auf dem sprichwörtlichen „Begreifen“, dass die Besucher viele Exponate anfassen und ausprobieren konnten.

In der gegenüberliegenden Mammuthalle stand der 3 m hohe Abguss eines Wollhaarmammut – Skeletts, das die Universität Lausanne exklusiv für das Eiszeitmuseum hergestellt hatte. Berühren erlaubt, aber nicht zum Schütteln!

Eiszeitmammut
Ein Eiszeitmammut aus Kunststoff badet im Teich

Im benachbarten Teich fand durch Sponsorenhilfe ein Fiberglas-Mammut Platz, dessen Oberkörper mitsamt Stoßzähnen aus dem Wasser schaute.

65 % der Besucher waren Schulklassen, der Rest verteilte sich auf alle Altersgruppen.

Leider war dem Eiszeitmuseum in Stolpe keine lange Verweildauer gegönnt. Die Fa. re-natur kündigte dem Trägerverein zum 31.12.2002. Vorausgegangen waren diverse Querelen zwischen den verschiedenen Akteuren. Die Gemeinde Stolpe musste tatenlos zusehen, wie der touristische Schwerpunkt der Gemeinde am 1. Februar 2003 nach Bordesholm zog. Auch hier konnte sich das Eiszeitmuseum nicht halten und verlegte seinen Standort nach 2jähriger Suche 2006 nach Lütjenburg in die Nienthaler Scheune, wo es heute noch seine Besucher empfängt.

 

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